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als 750 Milliarden US-Dollar ohne ausländische Direktinvestitionen
in die Schwellenländer flossen. Während der massivsten Ausweitungen
der Notenbankbilanzen der Fed, EZB und BoJ verlangsamten
sich die Geldmittelzuflüsse in Schwellenländer auf etwas über 100
Milliarden US-Dollar pro Jahr.
Auch die Daten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
untermauern diese Feststellung. Das Verhältnis der Auslandsforderungen
der global tätigen Banken zum globalen BIP, ohne
Vermögenswerte von EZB und Fed (unser Maß für die Verschuldungsquote
global tätiger Banken), zeigt einen weitaus geringeren
Verschuldungsgrad des weltweiten Bankensystems als vor der großen
Finanzkrise. Bei der Entscheidung für oder gegen eine Anlage
in Wertpapiere aufstrebender Märkte sollte der Fokus keinesfalls
nur auf den zu erwartenden Maßnahmen der Zentralbanken
liegen.
Ein ideales Umfeld für aufstrebende Märkte?
Seit der großen Finanzkrise machen die Geschäftsbanken das
rückgängig, was die Zentralbanken geschaffen haben; anders ausgedrückt:
die Zentralbanken füllen die von den Geschäftsbanken
hinterlassene Lücke. Gegenwärtig gibt es zaghafte Anzeichen
für eine Neuverschuldung global tätiger Banken. Sollte unsere
BÖRSE am Sonntag · 19/18
Gastbeitrag
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Einschätzung zutreffen, dass die weltweiten geldpolitischen Rahmenbedingungen
nicht besonders einfach gewesen sind, muss eine
zukünftige Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken nur
schnell genug erfolgen, um die Neuverschuldung der Geschäftsbanken
teilweise auszugleichen und gleichzeitig das Tempo des
globalen Wachstums der Geldmenge M2 auf einem gleichmäßigen
Niveau zu halten.
Ein globales Umfeld, in dem die Zentralbanken die geldpolitischen
Zügel anziehen, die Geschäftsbanken aber wieder an Stärke
gewinnen, ist nach unserer Ansicht ein ideales Umfeld für Wertpapiere
aufstrebender Märkte. Wir schätzen wir den Nettofinanzierungsbedarf
der Schwellenländer im Jahr 2018 auf 100 Milliarden
US-Dollar (Saldo der Leistungsbilanz) und die ausländischen
Direktinvestitionen in Schwellenländer auf rund 200 Milliarden
US-Dollar; historisch gesehen, haben sich ausländische Direktinvestitionen
als stabil und unabhängig von den globalen geldpolitischen
Rahmenbedingungen erwiesen. Auch in einer Welt, in
der die Zentralbanken global eine straffere Geldpolitik verfolgen,
dürften die Schwellenländer einen Mehrbetrag von 160 Milliarden
US-Dollar über ihrem tatsächlichen Finanzierungsbedarf für 2018
erhalten. Die Kurse der Wertpapiere aus Schwellenländern sollten
in solch einem globalen Umfeld recht gut unterstützt werden.
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