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In einem nächsten Schritt hat Zalando damit begonnen auch stationäre
Händler in das Partnerprogramm einzubinden (aktuell
<100 Läden). Somit kann Zalando dem Kunden zusätzliche Lieferungsoptionen
anbieten (Selbstabholung) und für die stationären
Geschäfte Kundschaft generieren. Auch hier bekommt Zalando
dann eine Vermittlerprovision. An diesem Beispiel wird deutlich,
dass sich Zalando von der reinen Wettbewerber- in die Partnerrolle
entwickelt und zunehmend daran verdienen wird, alle Player der
Modeindustrie miteinander zu vernetzen: Marken, Ware, Händler,
Kunden, Influencer und so weiter.
Start des Beauty-Segmentes – ein komplett neues
Wachstumsfeld wird erschlossen
Seit März 2018 hat Zalando sein Produktangebot um das Beauty-
Segment erweitert. Rund 130 Marken und mehr als 4.000 Artikel
werden angeboten, allerdings zunächst nur in Deutschland und
auch nur im Damensegment, aber die weitere und internationale
Expansion soll folgen. Wir sehen den Einstieg von Zalando in das
Beauty-Segment als einen strategisch richtigen Schritt. Auf der einen
Seite bedeutet dies zusätzliche Umsatzpotenziale für Zalando. Der
Markt für Beauty-Produkte in Europa ist rund 80 Milliarden Euro
schwer und die Online-Penetrationsrate ist mit fünf Prozent noch
relativ gering, auch weil es noch keinen dominierenden Online-Anbieter
in diesem Produktfeld gibt. Auf der anderen Seite ermöglicht
es der Einstieg von Zalando in das Beauty-Segment ihre „Assets“,
die sie über vergangenen Jahre aufgebaut haben besser zu nutzen
und auszulasten. Sei es die hohe Markenbekanntheit, die Kundenfrequenz
auf der Webseite, die Logistikkapazitäten oder letztlich
auch die Kundendaten. Denn es ist davon auszugehen, dass die Modekundschaft
auch eine gewisse Affinität zu Beauty-Produkten hat.
BÖRSE am Sonntag · 19/18
Gastbeitrag
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Gemäß Plan soll Zalando im Jahr 2020 einen Bruttohandelsumsatz
in Höhe von rund zehn Milliarden Euro erreichen, was ein
jährliches Wachstum von mehr als 20 Prozent voraussetzt. Bislang
liegt Zalando diesbezüglich sogar leicht über Plan. Langfristig soll
ein Umsatz von 20 Milliarden Euro bei einer EBIT-Marge von
zehn Prozent generiert werden. Dies würde dann einem fünfprozentigen
Marktanteil im europäischen Modemarkt entsprechen.
Damit wäre Zalando in Reichweite zu Inditex und H&M. Bereits
heute hat Zalando gemäß eigener Angaben im deutschen Schuhgeschäft
schon einen Marktanteil von fünf Prozent. Auch das EBITMargenziel
von zehn Prozent hatte Zalando bereits schon einmal
überschritten. In 2016 konnte in der DACH-Region sogar eine
EBIT-Marge in Höhe von 12,5 Prozent ausgewiesen werden.
Zalando Stand: 11.05.2018
Foto © Zalando