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Seit dem vergangenen Donnerstag gehört Monsanto zu Bayer. Die
Mega-Fusion, sie ist vollbracht. Der Leverkusener Pharmariese steigt
damit auf einen Schlag zum weltgrößten Anbieter von Herbiziden
und Saatgut auf. In den kommenden Jahren sollen wertvolle Synergien
entstehen, Kosten minimiert werden und die Gewinne steigen.
Auf den ersten Blick klingt das nach einem vielversprechenden
Deal. Die Marktmacht, die Bayer durch den Zukauf in den genannten
Geschäftsfeldern gewinnt, ist alles anderes als unerheblich.
In der Folge steht das Geschäftsmodell des deutschen
Chemieriesen auf zwei großen Säulen: dem Agrochemie
und
dem Pharmageschäft. Beide Bereiche sind tendenziell als vielversprechende
Wachstumsmärkte einzuordnen. Einerseits brauchen
immer mehr Menschen immer mehr Nahrung, was bedeutet,
dass bei dem global in hohem Tempo voranschreitenden Flächenschwund
in Zukunft wohl effektivere Anbautechniken und ein
noch wirkungsvollerer Schädlingsschutz zum Einsatz kommen
wird. Andererseits dürften die alternden Gesellschaften in den
Industrieländern wie auch die Bevölkerung in den aufstrebenden
Schwellenländern immer mehr Medikamente benötigen. Die teuerste
Übernahme, die je von einem deutschen Unternehmen im
Ausland getätigt wurde, sie scheint also logisch und durchdacht.
Unter Anlegern jedoch will die große Freude nicht so recht aufkommen.
Seit April 2015 hat die Bayer-Aktie über 30 Prozent an
Wert verloren, rutschte so von ihrem damaligen Rekordhoch bei
146 Euro auf inzwischen nur noch 102 Euro ab. Die Unsicherheit,
die sich Bayer mit der Bekanntgabe des Monsanto-Deals
selbst aufgeladen hat, trug zu dieser für Anleger unerfreulichen
Entwicklung bei. Zwischenzeitlich war der Kurs sogar auf 85
Euro abgesackt. Anschließend hatte er sich leicht erholt, stieg
im Juni 2017 wieder auf über 120 Euro. Im Herbst dann ging es
wieder nach unten, und auch der Start ins Jahr 2018 war kein guter.
Als dann die EU-Wettbewerbshüter den Deal durchwinkten
und sich auch mit den US-Behörden eine Einigung abzeichnete,
wagte sich die Aktie an einen neuen Erholungsversuch. Besonders
entschlossen präsentierte sie sich darin bislang allerdings
nicht. Noch immer kämpft der Kurs mit dem 105 Euro-Widerstand
BÖRSE am Sonntag · 23/18
Unternehmen der Woche
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der 200-Tage-Linie.
Kann die Aktie nach dem endgültigen „Fusions-Ja“ aller Beteiligten
trotzdem oder gerade deshalb ein wenig zeitversetzt doch
noch „durch die Decke gehen“? Immerhin präsentierte Bayer
2017 zwar keine glänzenden aber dann doch sehr solide Zahlen.
Der Umsatz stieg um 1,5 Prozent auf 35 Milliarden Euro,
das Konzernergebnis um 61,9 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro.
Vor allem im Bereich „Pharmaceuticals“ liefen die Geschäfte sehr
gut. Der Umsatz kletterte um 4,3 Prozent auf 16,8 Milliarden
Euro, was gleichbedeutend mit einem neuen Rekordwert war.
Das Ebitda stieg um 8,8 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Darüber
hinaus lockt die Aktie nach der schwachen Performance der
letzten Jahre mit einem noch recht niedrigen KGV-Wert in Höhe
von 15,4. 2017 zahlte die Bayer AG zudem eine Dividende von
2,80 Euro je Anteilsschein, die Dividendenrendite lag damit bei
guten 2,7 Prozent.
Angesichts der Rahmendaten trauen viele Analysten der Aktie inzwischen
wieder einiges zu. 22 von 30 raten zum Kauf. Die restlichen
acht dazu, die Aktie zu halten. Verkaufen würde das Papier
für den Moment keiner der Experten. Das durchschnittliche
Kursziel liegt bei 130 Euro, was bei dem derzeitigen Kurs einem
Aufwärtspotenzial von 27 Prozent entspricht.
Baader Bank-Analyst Markus Mayer stellt sogar 140 Euro in Aussicht.
Die Bewertung der Aktie sei um 15 Prozent niedriger als die
europäischer Vergleichswerte. Das Papier bleibe damit zunächst
eines der aussichtsreichsten in der Branche. Sollte die MonsantoÜbernahme
erfolgreich verlaufen, könnte das Unternehmen darüber
hinaus von einer zyklischen Erholung des Agrochemiesektors
profitieren, schrieb Mayer in einer Studie. Eine erfolgreiche
Monsanto-Eingliederung ist bei Jefferies-Analyst Ian Hilliker fest
eingeplant. Auch wenn die Aufsichtsbehörden viele Zugeständnisse
eingefordert hätten, dürfte die Übernahme den Gewinn auf
mittlere Frist spürbar steigern, glaubt der Experte.
Warum aber steigt dann die Aktie nicht?
Es scheint indes so, dass viele Anleger nicht mit einem Erfolg bei
der Eingliederung des Saatgutriesen aus Übersee rechnen. Oder
zumindest viele Risiken sehen. Und sich damit einhergehend
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