ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS
Mit dem Trend gehen –
mit täglich
konstantem Hebel
Wer auf Hebelpapiere setzt, muss häufig etliche Variablen im Blick behalten.
Mit Faktor-Zertifikaten können Anleger hingegen kurzfristige Bewegungen und klare
Trendphasen sehr einfach überproportional nutzen: mit einem täglich angepassten
immer gleichen Hebel.
Bereits kleinere Kursbewegungen für größere
Erträge zu nutzen, erscheint vielen
Anlegern und Tradern aktuell wieder sehr
attraktiv. Während sich die mittel- bis
langfristige Entwicklung vieler Aktienindizes
aufgrund vielseitiger Unsicherheiten
nur schwer vorhersagen lässt, folgt
derzeit auf jede ausgeprägtere Kursentwicklung
vergleichsweise verlässlich eine
BÖRSE am Sonntag · 23/18
Kolumne
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Gegenbewegung.
Diese frühzeitig zu identifizieren ist das
eine, nahezu ebenso schwierig ist es jedoch,
das entsprechende Papier zu finden, das
beim erwarteten Trend auch tatsächlich
zum gewünschten Anlageerfolg führt. Denn
neben der Entwicklung des Basiswerts spielen
bei vielen Hebelpapieren weitere Marktvariablen
eine Rolle. Bei aller Transparenz,
für die die Emittenten von Hebelpapieren
mittlerweile sorgen, bleibt der Aufwand für
die Auswahl des richtigen Papiers gerade für
Einsteiger häufig relativ hoch.
Eine interessante Alternative zu Optionsscheinen, Turbos und Mini
Futures sind Faktor-Zertifikate – das gilt sowohl für Trading-Novizen
als auch für erfahrene Daytrader. Für die Papiere spricht vor allem,
dass sich der tägliche Anlageerfolg sehr einfach nachvollziehen
lässt. Denn der Faktor des Zertifikats ist nichts anderes als der täglich
auf den gleichen Wert adjustierte Hebel. Dabei müssen Anleger
nicht auf die Laufzeit achten – Faktor-Zertifikate haben keine Fälligkeit.
Dadurch entfällt die teils komplizierte Berücksichtigung des
Zeitwertverlustes wie es bei Optionsscheinen der Fall ist. Zudem ist
die Betrachtung der Knock-Out-Schwelle, die bei Turbo-Zertifikaten
insbesondere bei höheren Hebel schnell zum Totalverlust führt,
bei Faktor-Zertifikaten eher zu vernachlässigen.
Das macht die Handhabung insbesondere im Intraday-Handel
einfacher: Legt der jeweilige Basiswert innerhalb eines Handelstages
vom Schlusskurs des Vortags bis zum aktuellen Schlusskurs um
einen bestimmten Prozentsatz zu, wird diese Wertentwicklung mit
dem Faktor des jeweiligen Zertifikats multipliziert. Dabei reicht
der Hebel von eher zurückhaltenden 2 bis zu offensiven 15. Angenommen,
die kurz nach Handelsschluss erreichte DAX-Performance
liegt bei zwei Prozent, s-o wird ein Faktor-Zertifikat auf
den DAX mit Hebel 2 um etwa vier Prozent, eines mit Hebel 15
um 30 Prozent zulegen.
Stefano Angioni
Derivate-Experte bei der
SOCIETE GENERALE