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Und vor allem liegt es nicht nur am Stromgeschäft der Amerikaner,
dass für sie kaum mehr etwas zusammenläuft. Ganz im Gegenteil:
Lassen sich diese Schwächen immerhin noch mit externen Einflussfaktoren
begründen, was nicht bedeutet, dass man diese nicht hätte
früher erahnen und darauf reagieren können, waren die Fehler aus
Zeiten der Finanzkrise solche von vermeidbarer Natur. Und an denen
hat GE noch heute zu knabbern. Tochter GE Capital, einst für
mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes verantwortlich, häufte im
Rahmen der Krise milliardenschwere Verluste an und hat noch immer
große Risiken in den Büchern stehen. Allein im abgelaufenen
ersten Quartal 2018 musste GE aufgrund von Rückstellungen mit
Blick auf zweifelhafte Hypothekengeschäfte einen Verlust von 1,2
Milliarden Dollar ausweisen. Operativ lief es mit einem Gewinn
von 406 Millionen Dollar immerhin besser als erwartet, auch der
BÖRSE am Sonntag · 26/18
Unternehmen der Woche
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Gesamtumsatz konnte mit sieben Prozent auf 28,7 Milliarden Dollar
stärker zulegen als von Analysten vorausgesagt.
Doch noch hängt dem Konzern das mit einem Gesamtverlust von
5,9 Milliarden Dollar miserable Jahr 2017 in den Kleidern. Auch
dafür waren zu einem großen Teil Belastungen aus dem Finanzdienstleistungsbereich
verantwortlich. Die Finanzsparte bleibe
weiterhin ein unterschätztes Risiko für GE, glaubt daher JPMorgan
Analyst Stephen Tusa. Mit einem Kursziel von gerade einmal
elf Dollar rät er zum Verkauf der Aktie.
Ein Blick nach Übersee würde für GE lohnen
Darüber hinaus muss sich das GE-Management die Frage gefallen
lassen, ob die teuren Aktienrückkaufprogramme sowie die trotz
Konzernschieflage stattlichen Dividendenzahlungen zur Kurswiederbelebung
nach der Finanzkrise die richtige Entscheidung waren.
Schließlich wären die dafür aufgewendeten Milliarden wohl
auch im Konzern nicht schlecht aufgehoben gewesen. Vor allem
jetzt, wo die Umsätze im traditionellen Geschäft wegzubrechen
drohen, fehlt für Investitionen in die Zukunft das Geld. Um die
Konzernstruktur zu verschlanken hat GE zudem jüngst immer
wieder Unternehmensteile ohne Gegenleistung abgespalten. So soll
nun auch das Gasmotorengeschäft an den Finanzinvestor Advent
verkauft werden. Damit verkauft man zwar Risiken, aber eben
auch Umsatzvolumina und Marktanteile. Darüber hinaus kündigte
der Konzern nun etwas überraschend auch noch die Ausgliederung
seiner Medizintechniksparte an.
Siemens-Chef Joe Kaeser ging da in der Vergangenheit gefühlt
etwas zielgerichteter und strategischer vor, vermied
Foto: © Sudpoth Sirirattanasakul - Shutterstock.com
General Electric Stand: 29.06.2018
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