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Wie Anleger auch in Zukunft CFDs mit hohem Hebel
ohne Nachschusspflicht
handeln können
In genau einem Monat ist es soweit: die von der Europäischen Wertpapier- und
Marktregulierungsbehörde ESMA vorübergehenden Interventionsmaßnahmen für CFDs
treten in Kraft. Dazu hat CMC Markets einige Ideen parat. Die BÖRSE am Sonntag sprach
mit Craig Inglis, Head of Germany and Austria CMC Markets.
BÖRSE am Sonntag: Herr Inglis,
was sind die wichtigsten
Änderungen, die Kleinanleger bei
ESMA beachten müssen?
Craig Inglis: Also die wohl gravierendste
Maßnahme ist die Begrenzung des Hebels.
Aktuell kann der Kunde bei uns die liquidesten
und meistgehandelten Basiswerte mit
einem Hebel von 200:1 handeln. Ab August
wird dieser Hebel auf maximal 30:1 begrenzt.
Dieser gilt für die Hauptwährungspaare
wie zum Beispiel Euro/US-Dollar.
Indizes wie den DAX kann der Trader dann
nur noch mit einem Hebel von 20:1 handeln.
Zudem gilt ab August eine sogenannte
Margin-Glattstellungsvorschrift, die „Margin
Close-out“, auf Einzelkontobasis: Das
heißt, Positionen auf einem CFD-Konto
müssen dann vom Anbieter standardmäßig
glattgestellt werden, wenn der Kontostand
unter 50 Prozent der erforderlichen Mindest
Margin fällt. Darüber hinaus gelten
Beschränkungen für Bonus-Aktionen und
Rabatte, die zum Beispiel sehr aktiven Tradern
mit CFDs bislang eingeräumt werden
BÖRSE am Sonntag · 26/18
Interview
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durften.
Was bedeuten die deutlich geringeren Hebel für den
Anleger?
Das hat Folgen für die zu hinterlegende Margin. So musste der
Trader für den DAX-CFD bislang eine Sicherheitsleistung von
rund 60 Euro hinterlegen, also 0,5 Prozent von rund 12.000 Euro,
bzw. Punkten im DAX. Diese erhöht sich ab August auf 600 Euro,
was dann fünf Prozent des aktuellen Index-Stands entspricht, es
handelt sich also um eine Verzehnfachung des aufzuwendenden
Eigenkapitals.
Handelt es sich in Ihren Augen um eine sinnvolle
Maßnahme?
Als die BaFin im August vergangenen Jahres dafür sorgte, dass
Kunden, die CFDs handeln, nicht mehr Geld verlieren können,
als sie auf ihr Konto eingezahlt haben, also die Nachschusspflicht
für CFDs abgeschafft wurde, haben wir diese Maßnahme
grundsätzlich begrüßt, weil sie gerade unerfahrene Anleger davor
schützt, nach schon großen Verlusten im Nachhinein auch
noch Geld zahlen müssen, um ihren negativen Kontostand auszugleichen.
Jetzt sind wir froh, dass auch auf europäischer Ebene
Klarheit herrscht, was die Zukunft eines der effizientesten und
transparentesten Produkte auf dem Markt angeht. Allerdings
glauben wir, dass es gerade erfahrenen Anlegern, die sich allen
mit CFDs verbundenden Risiken bewusst sind und diese richtig
einschätzen können, selbst überlassen sein sollte, welchen Hebel
sie wählen.
Craig Inglis
Head of Germany and
Austria CMC Markets