AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
ZITAT DER WOCHE
„Wir werden
den Wirtschaftskrieg
nicht verlieren.“
Recep Tayyib Erdogan, der quasi-diktatorische
Machthaber der Türkei, reagierte
mit diesem Satz auf die Verhängung von
Strafzöllen gegen sein Land durch USPräsident
Donald Trump.
APHORISMUS DER WOCHE
„Um klar zu sehen,
reicht oft ein Wechsel
der Blickrichtung.“
Antoine de Saint-Exupéry
Zielke:
Keine Angst vor dem Abstieg
„Vermögensanlage“ bei
der Dresdner und Deutschen
Bank beschäftigt,
bevor er 2002 zur Commerzbank
ging. Dort
übernahm er zunächst
die Leitung der Konzernsparte
„Private Kunden“,
wurde 2010 Mitglied des
Vorstands und ist seit
2016 dessen Vorsitzender.
Die Entwicklung bestätige,
dass der strategischen
Ansatz, die Bank
Foto © Commerzbank
Martin Zielke
Vorstandsvorsitzender der Commerzbank
technologisch weiterzuentwickeln, richtig
sei, sagt Zielke, der verheiratet ist
und zwei Töchter hat, in diesen Tagen.
Die Commerzbank setze auf ihre Kerngeschäftsfelder
Privat- sowie Firmenkunden
und treibe die Digitalisierung. „Das,
was wir strategisch im Programm haben,
sind die Zutaten für eine Wertsteigerung
– davon sind wir zutiefst überzeugt.“
Hoffentlich sind es die Aktionäre auch
– selbst dann, wenn Zielke kein DAXCEO
mehr ist sig
In wenigen Tagen ist
der Commer zbank-
Chef Martin Zielke aller
Wahrscheinlichkeit nach
nicht mehr der CEO eines
DAX-Konzerns. „Ganz
ehrlich: Ärgert mich das
persönlich? Finde ich das
schön? Nein!“, so abgeklärt
reagierte er auf die
Spontanfrage, ob er emotional
davon betroffen sei,
dass der erst wenige Jahre
alte Zahlungsabwickler
Wirecard aller Voraussicht
nach des DAX-Gründungsmitglied
Commerzbank aus dem deutschen Börsen
Leitindex verdrängen wird. Er betont:
„Wir sind die führende Mittelstandsbank
in Deutschland, und daran wird sich auch
nach vorne überhaupt nichts ändern.“
In der Tat, Änderungen sind nicht geplant.
Monatelang hat die Commerzbank
letzthin geprüft, ob sie zusammen mit ihrer
polnischen Tochter MBank eine neue
europäische Digitalbank ins Leben rufen
soll. Das Institut, Projektname Copernicus,
hätte dann auch in EU-Staaten um
Kunden werben können, in denen die
zweitgrößte deutsche Privatbank bisher
nicht vertreten ist. Doch Zielke hat die
Pläne, für die er nicht nur Beifall bekam,
nun begraben.
Den Pragmatismus hat er bereits aus seiner
Ausbildung mitgebracht. Zielke studierte
er von 1985 bis 1990 Betriebswirtschaftslehre
an der Georg-August-Universität in
Göttingen. Im Anschluss war der Diplom-
Kaufmann unter anderem in der Abteilung
07 BÖRSE am Sonntag · 35/18
Kopf der Woche
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