AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Exporteure profitieren, während Verbraucher
25 BÖRSE am Sonntag · 40/18
darunter leiden.
4 Handelskonflikte sind hoffentlich nur
ein kurzlebiges Phänomen, die Spannungen
zwischen den USA und China oder anderen
Staaten könnten jedoch einen leichten
Anstieg der globalen Inflation zur Folge
haben.
5 Assetpreise wurden durch „billiges“
Geld und hohe Schuldenhebel aufgebläht,
doch auch auf dem Immobilienmarkt
könnten Probleme auftreten, wenn die
Kaufpreise und Mieten weiter steigen, die
Konsumausgaben sinken und die wirtschaftliche
Ungleichheit zunimmt.
6 Höhere Löhne und Rohstoffpreise
schlagen sich in steigenden Produktionskosten
nieder, weshalb den Unternehmen
am Ende nur die Wahl zwischen Preisanhebungen
und Margeneinbußen bleiben
könnte.
Notenbanken verfolgen unterschiedliche
Ansätze im Umgang
mit der Inflation
Die Weltwirtschaft hat die Finanzkrise
von 2007-08 mithilfe historisch niedriger Zinsen auf Kosten hoher
Schuldenberge hinter sich gelassen. Ein umfassender Schuldenabbau
ist überfällig. Der größte Teil der weltweit angehäuften
Schulden dürfte sich jedoch nicht mit den üblichen Mitteln
– Rückzahlung oder Zahlungsausfall – zurückführen lassen,
sondern muss über die Inflation abgetragen werden („Entschuldung
durch Inflation“).
Vor diesem Hintergrund ist eine anziehende Inflation für Notenbanken
wahrscheinlich eher ein Grund zur Freude und weniger
ein Anlass, diese Regung im Keim ersticken zu müssen,
wie es noch vor Jahrzehnten üblich war. Jede Volkswirtschaft
hat jedoch ihre eigenen Chancen und Herausforderungen, weshalb
sich Anleger auf unterschiedliche und voneinander abweichende
Maßnahmen der entsprechenden Notenbanken einstellen
müssen:
USA
Die robuste Verfassung der Wirtschaft könnte sich durch die
fiskalpolitische Stimulierung in Gestalt der von Präsident
Trump auf den Weg gebrachten Steuerreform weiter verbessern.
Dies könnte die angespannte Lage an den Arbeitsmärkten
verschärfen und einen Boom mit anschließendem Wachstumseinbruch
auslösen. Hierdurch würde sich zeigen, dass der Zinserhöhungszyklus
der US Notenbank (Fed) nicht steil genug ist,
um mit der Inflation Schritt zu halten. Wir rechnen mit einer
weiteren Aufwertung des US-Dollar und behalten Lohnerhöhungen,
sinkende Unternehmensmargen und Lieferengpässe im
Blick.
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