autonomen Fahren. In beinahe jedem Prototypen stecken Chips
von Nvidia. Das US-Unternehmen könnte also als Beispiel für ein
indirektes Investment in die Blockchain taugen. Allerdings haben
dies schon einige mehr erkannt, weshalb der Kurs des IT-Konzerns
in den letzten fünf Jahren um über 1.700 Prozent gestiegen ist.
Ein Großteil der Erwartungen scheint im Kurs also wohl bereits
eingepreist.
Neben Nvidia lohnt auch ein Blick auf IBM. Die Amerikaner liebäugeln
mit der Entwicklung von Blockchain-Systemen für unterschiedliche
Branchen und Industrien, wollen sich auf Dauer als
führender Konzern im Sektor etablieren. Sicher steckt in solchen
Ankündigungen auch bei IBM viel Zukunftsphantasie, aber bei
einem Investment in einen solch etablierten Konzern, der sich am
Rande vorsichtig an die Technologie herantastet, dürfte das Risiko
dann eben doch überschaubarer Natur sein. Bei IBM ist darüber
hinaus der Aktienkurs nicht explodiert, wie bei Nvidia oder den
zu Beginn aufgezählten Klein-Unternehmen. Auf Fünfjahressicht
hat die Aktie sogar knapp 20 Prozent an Wert verloren. Apple,
Microsoft hatten IBM schlichtweg in deren Kerngeschäft überholt.
Doch IBM hat sich zurückgekämpft, ist in Sachen Künstliche
Intelligenz und nun eben auch der Blockchain vorn mit dabei.
Vielleicht setzt der Konzern aus dem US-Bundesstaat New York ja
nun zum eigenen Überholvorgang an.
Gibt es Blockchain-ETFs?
Mit Blick auf die Blockchain nicht zu vergessen sind freilich auch
viele weitere große Internet-Größen, wie SAP, Microsoft oder
die FAANG-Konzerne. Doch wer nun wie und an was genau im
Blockchain-Bereich forscht, bleibt bislang im Dunkeln. Einzelne
Unternehmen oder Konzerne herauszufiltern gestaltet sich so als
äußerst schwierig. Wäre da also nicht ein ETF eine willkommene
Alternative?
Immerhin gibt es inzwischen die Möglichkeit. Der „Reality
Shares Nasdaq NexGen Economy ETF” ist ein Beispiel. Er
listet größtenteils Firmen, die am Markt etabliert sind und ihr
Geld fernab der Blockchain verdienen, sich aber eben mit ihr
auseinandersetzen. Zu den Top-Fünf-Positionen gehört so auch
IBM. Nvidia schafft es wie Microsoft immerhin in die Top-Ten.
Mit SBI Holdings oder der zu Beginn erwähnten Overstock.
com sind aber auch spezialisierte und weniger bekannte Firmen
Teil des ETFs. Overstock.com landet sogar auf Gewichtungsrang
Drei.
Risiko und Chance: Ein schmaler Grat
Das neue Apple oder Amazon findet man mit ihm wohl kaum,
dafür bietet der ETF vielleicht den am wenigsten risikoreichen
Einstieg in den Blockchain-Markt. Wenn schon Namensänderungen
reichen um Kurse zu versiebenfachen, ohne dass ein
Großteil das Blockchain-System in seiner Gänze verstanden haben
zu scheint, ist das Investment in Einzelaktien vielleicht nicht
nur mutig, sondern sogar verrückt. Das war vor vielen Jahren
allerdings auch einmal das in Apple, Amazon und Co.
Oliver Goetz
Reality Shares Nasdaq NexGen Economy ETF Stand: 5.10.2018
32 BÖRSE am Sonntag · 40/18
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