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ZITAT DER WOCHE
Wir stehen vor
einem
„epischen Sieg jenseits
aller Erwartungen“
Guido Kerkhoff:
Er wagt den Befreiungsschlag
Foto @ thyssenkrupp AG
Guido Kerkhoff
CEO der thyssenkrupp AG Der angeschlagene Tesla-Chef Elon Musk
sagt schwarze Zahlen voraus
„Der kürzeste Weg
zum Reichtum ist der,
dass man den Reichtum
verachtet.“
Lucius Annaeus Seneca
(4 v. Chr. - 65 n. Chr.), römischer
Philosoph
APHORISMUS DER WOCHE
Es sind die Großinvestoren
wie Cevian und Elliott,
die seit Monaten auf einen
tiefgreifenden Umbau des
Konzerns gedrängt haben.
Ex-Vorstandschef Hiesinger
habe alle seine Ziele für
den Konzern verfehlt, kritisierten
sie. Wirtschaftlich
könnte der Konzern viel
besser dastehen, wenn der
Vorstand endlich zu einer
Neuausrichtung des Unternehmens
bereit wäre, Teile abspalte, an die
Börse brächte oder verkaufte. Nun ist es so
weit. Auch die einflussreiche Krupp-Stiftung
bekundet ihre Unterstützung. Die Entscheidung
sei ein wichtiger Schritt, um der langjährigen
Underperformance entgegenzuwirken,
läßt Cevian wissen.
Die Idee, aus einem Gemischtwarenkonzern
schlagkräftige Einzelunternehmen
zu schmieden und so den Wert des Ganzen
für Anleger zu erhöhen, macht damit
Schule. Vom Eon bis Siemens, von Metro
bis zur Deutschen Bank und Bayer reicht
die Bandbreite der Vorbilder für den Ersatzoffizier,
der nun als Kapitän Kerkhoff
Geschichte schreiben kann. WW
Monatelang hat die
Führungskrise Thyssen-
Krupp, seine Aktionäre
und die 160.000 Mitarbeiter
erschreckt. Nun
wagt die Ersatzmannschaft
einen großen
Wurf. Die Börse reagiert
begeistert auf den wohl
radikalsten Umbau in
der über 200-jährigen
Firmengeschichte - die
Aufspaltung des Industriekonglomerats
in zwei Unternehmen, eines
rund um den traditionellen Stahl, das
andere fürs Industriegeschäft.
Der Mann, der den Plan für die Neuaufstellung
des Traditionskonzerns entworfen
hat, heißt Guido Kerkhoff. Seit 2011 war
Kerkhoff Finanzvorstand von Thyssen-
Krupp. Als dann Vorstandschef Heinrich
Hiesinger vor drei Monaten spektakulär
zurücktrat, übernahm der 50-Jährige die
Leitung des Unternehmens als Übergangs-
Notlöser. Kerkhoff sollte den Vorstandsvorsitz
nur vorübergehend ausüben, bis
ein dauerhafter Nachfolger für Hiesinger
gefunden ist. Nun landet er einen Coup.
Und plötzlich ist er, der bei Bertelsmann
und der Deutschen Telekom das Konzerncontrolling
erlernt hat, der neue starke
Mann im Konzern.
Denn nicht nur die Großaktionäre, auch
die Gewerkschaften reagieren positiv. Die
IG Metall Nordrhein-Westfalen sieht in
der geplanten Aufspaltung von Thyssenkrupp
ein Konzept, das die Zerschlagung
des Konzerns verhindern kann. "Der Ausverkauf
ist damit vom Tisch", erklärt Bezirksleiter
Knut Giesler. Das Konzept biete
die Chance, ein "nachhaltiges industrielles
Konzept zu entwickeln“.
Illu: © Pardon Magazin
BÖRSE am Sonntag · 40/18
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