AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
US-Märkte 2019 –
Was auf Anleger zukommt
Die US-Wirtschaft ist gut in Form. Mit Blick auf das kommende Jahr stellen globale Investoren
jedoch genau diese zunehmend in Frage. Können US-Unternehmen auch in Zukunft mit guten
Zahlen glänzen? Wie wird sich die Inflation entwickeln und welche zinspolitischen Schritte
wird die amerikanische Notenbank Fed einschlagen? Kenneth J. Taubes, CIO of US Investment
Management
bei Amundi, beleuchtet die wichtigsten Trends.
Die US-Wirtschaft sollte im kommenden
Jahr recht belastbar bleiben. Wir erwarten
ein weiteres, wenn auch langsameres,
Wachstum. Dafür sorgt das steigende
Konsumverhalten der Amerikaner sowie
der anhaltende Konjunkturoptimismus.
Dennoch sehen wir für 2019 und 2020
erhöhte Risiken voraus, die für Anlageentscheidungen
in den USA von Bedeutung
sind. Das sind die drei wichtigsten
28 BÖRSE am Sonntag · 48/18
Themen:
1. US-Unternehmen: Zenit erreicht
Eine Kombination von boomender Wirtschaft
und Steuerkürzungen brachten in
der Berichtssaison des dritten Quartals
2018 starke Unternehmenszahlen. Allerdings
muss man berücksichtigen, dass
sich die Gewinnentwicklung durch die
steigenden Einstandskosten, inklusive
Löhne, wahrscheinlich bald ihrem zyklischen
Höhepunkt nähert. Das heißt
nicht automatisch, dass die Erträge nicht
weiter wachsen können, aber Anleger sollten sich dieser Tatsache
bewusst sein. Am stärksten bedroht werden die Gewinnerwartungen
von US-Unternehmen im nächsten Jahr jedoch von
internationalen Themen, wie der Instabilität in Europa und der
Verschuldung Chinas, sowie von der Stärke des Dollar. Auch die
hohen Energiepreise und die möglichen Auswirkungen von Handelszöllen
könnten für Volatilität sorgen. Bisher hatte der Handelsstreit
nur wenig Einfluss auf die amerikanische Wirtschaft.
Sollte die Lage allerdings eskalieren, könnte sich das negativ auf
Inflation und Wachstum auswirken – und damit auch die Unternehmensgewinne
drücken.
Für Aktienanleger wird in dieser Marktphase eine sorgfältige Auswahl
bestimmter Sektoren und einzelner Namen zusammen mit
einem starken Fokus auf Qualität zu vertretbaren Preisen zunehmend
wichtiger.
2. Inflation ohne viel Bewegung
Das starke Wachstum sollte in diesem Jahr mit einem Bruttoinlandsprodukt
(BIP) von um die drei Prozent seinen Höhepunkt
erreicht haben. Bis 2020 erwarten wir einen leichten Rückgang,
aber es bleibt stabil. Für die kommenden 24 Monate sehen wir wenig
Änderung bei der Kerninflation in den USA voraus. Während
Kenneth J. Taubes
CIO of US Investment
Management bei Amundi