AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Jahreshälfte die Wende. Von Juni an stieg
der Kurs des Roche-Papiers um rund 21
Prozent auf ein Jahreshoch bei zuletzt
251,50 Schweizer Franken. Mit Blick auf
das Gesamtjahr steht die Aktie mit knapp
zwei Prozent im Plus. Die für 2018 erwartete
Dividende liest sich mit 7,70 Schweizer
Franken verlockend, ebenso die Dividendenrendite
von 3,5 Prozent. Das Kurs-Gewinn
Verhältnis scheint mit einem erwarteten
Wert von 14 moderat.
Analysten trauen der Aktie etwas mehr zu
als der von Novartis, was vor allem an aussichtsreichen
neuen Medikamenten, nicht
zuletzt im Bereich der Blutkrebstherapien,
liegen dürfte, die die Schweizer in der Pipeline
haben. Die positiven Studienergebnisse
für das Medikament Venclexta seien eine
gute Nachricht für den Konzern, schrieb
unter anderem Baader Bank-Analyst Bruno
Bulic jüngst in einer Studie. Dank zugleich
hervorragender Zahlen steht die Aktie bei
Goldman Sachs mit einem Kursziel von
300 Schweizer Franken sogar auf der „Conviction Buy List“. In
den ersten neun Monaten 2018 stieg der Umsatz des Pharma-Giganten
um sieben Prozent auf 42,1 Milliarden Schweizer Franken,
ähnlich stark soll er dann auch mit Blick auf das Gesamtjahr steigen.
Roche hat seine Ziele in diesem Jahr schon zweimal angehoben.
Der bereinigte Gewinn je Aktie soll um etwa 15 Prozent
steigen.
Fazit
Was Nestlè im Nahrungsmittelsektor zu sein scheint, dürfte für
Novartis und Roche mit Blick auf die Pharmabranche gelten.
Alle sind sie manchmal etwas schwerfällige Großkonzerne, die
vor allem in den letzten Jahren mit einigen Herausforderungen
zu kämpfen hatten. Ob das nun ablaufende Patente waren oder
wie im Falle Nestlès ziemlich schlechte Presse und wohl überholte
Strukturen. Alles in allem aber wirtschaften alle drei hochsolide,
haben hervorragende Marktpositionen inne und beginnen sich
nun zunehmend besser auf die Zukunft vorzubereiten und umzuorganisieren.
Das schlägt sich in wieder steigenden Wachstumsraten
nieder. An der Börse holen ihre Papiere garniert mit starken
Dividendenrenditen nun auf, was sie in den letzten Jahren verpasst
haben. Und könnten so auch den SMI weiter stützen. Gut möglich,
dass DAX-Anleger noch länger neidisch auf die Schweizer
Berge blicken müssen. Oliver Götz
36 BÖRSE am Sonntag · 48/18
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