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America First – der prägnante, wenn auch
nicht sonderlich intelligente Wahlspruch
des aktuellen US-Präsidenten begleitet
diesen auch zum G20-Gipfel in Buenos
Aires, wo eher dicke Luft herrscht. Donald
Trump steht kurz davor, weitere Handelshemmnisse
aufzubauen in dem Irrglauben,
man könne Industriearbeitsplätze,
die längst vergangenen Produktionszeiten
angehören, quasi auf staatliche Anordnung
hin wiederbeleben. Mal ganz abgesehen
davon, dass dies im Falle des Gelingens
keine moderne und wettbewerbsfähige
Güterproduktion mit sich bringen würde –
eine Art Potemkin’scher Fabriken würde da
entstehen, bei denen niemand weiß, wovon
sie am Ende überhaupt leben sollen.
Dass seine so umworbenen Arbeiter im
Rust Belt oder dem Mittleren Westen der
USA zu chinesischen Löhnen arbeiten
würden, dürfte der Präsident nun auch
nicht wollen. Bei von ihm so ungeliebten
BÖRSE am Sonntag · 48/18
Schliekers Woche
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Technologieunternehmen an der Pazifikküste würde eine vollständige
Abschottung zwar eine Produktion in der Heimat ermöglichen,
allerdings würde nach Berechnungen einer Unternehmensberatung
ein iPhone statt 500 dann 750 Dollar kosten müssen – womit die
unbelastete Konkurrenz aus Korea zumindest auf den Märkten außerhalb
der USA einen deutlichen Wettbewerbsverzerrung erhielte.
Trump müsste also zu seiner Forderung, amerikanische Güter auch
in Amerika herzustellen, den zweiten Teil der Botschaft hinzufügen:
Das gelänge nur, wenn diese Konsumgüter auch massenhaft
in den USA gekauft würden, und nicht die Konkurrenzprodukte.
In der jüngeren Geschichte fände der Präsident ein schlagendes Beispiel,
wohin so etwas führt: Ab 1922 versuchte der Präsident Warren
Harding, die heimische Wirtschaft vor Importgütern zu schützen,
ließ Zollschranken für fast alles und jedes aufbauen – und scheiterte
auf ganzer Linie. Die abgeschnürte Wirtschaft fiel in die Rezession,
die Arbeitslosigkeit nahm dramatische Formen an – und
das Ganze gilt heute als einer der Auslöser der Weltwirtschaftskrise
einige Jahre später. Heute haben bisher die Einfuhrzölle auf Stahl
und Aluminium dazu geführt, dass General Motors den Abschied
vom Massenprodukt Automobil mit Fabrikschließungen und Arbeitsplatzabbau
in deutlich kürzerer Spanne durchzieht als wohl
ursprünglich geplant. Gewichtsmäßig betrachtet machen Spezialstähle
und Aluminium etwa die Hälfte eines Autos aus. Wenn
Welthandel
am Scheideweg
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