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Volatilität
in Sicht
Der US-Präsident sorgt mit seiner unberechenbaren Politik für Unruhe an den
Finanzmärkten. Dies dürfte sich in den kommenden beiden Jahren seiner Amtszeit kaum
ändern.
Donald Trump ist seit dem 20. Januar 2017
Präsident der USA. Das sind noch nicht
einmal zwei Jahre. Gefühlt regiert der Republikaner
bereits deutlich länger. Kein
Wunder. So vergeht kaum ein Tag, an dem
der mächtigste Mann der Welt keine provokanten
Thesen und Meinungen rund um
44 BÖRSE am Sonntag · 48/18
den Globus twittert.
Verunsicherung an den Märkten
Trump sorgt nicht nur in der Politik, sondern
auch an den Aktienmärkten für Verunsicherung.
Ein Musterbeispiel dafür ist
seine Handelspolitik. Anfang September
nahmen Anleger zunächst mit Wohlwollen
zur Kenntnis, dass es im Handelsstreit ein
vorläufiges Abkommen zwischen den USA
und Mexiko gibt. Doch anschließend polterte
der US-Präsident wieder los, indem
er das mit der Europäischen Union (EU)
vereinbarte Stillhalten bei Autozöllen infrage
stellte und die Umsetzung von 200
Milliarden Dollar schweren Strafzöllen auf
chinesische Waren ankündigte. Etwa zur
gleichen Zeit verkündete Trump, es gebe
keine politische Notwendigkeit, Kanada in ein neues Handelsabkommen
einzuschließen. An den US-Kongress richtete er die
Warnung, sich besser nicht in die laufenden Handelsgespräche
einzuschalten. Ansonsten werde er das Nordamerikanische Freihandelsabkommen
(NAFTA) vollständig aufkündigen. Das Chaos
versetzte die Anleger in schlechte Stimmung.
Ein anderes Beispiel ist seine öffentliche Kritik an Amazon im
Frühjahr. Der Präsident twitterte: „Sie zahlen wenig oder gar
keine Steuern an Bundesstaaten und Kommunen und Sie benutzen
unser Postsystem als Ihren Botenjungen.“ Allein die Gerüchte
über ein mögliches Vorgehen Trumps gegen Amazon ließen den
Börsenwert des Online-Händlers um mehr als 50 Milliarden USDollar
einbrechen. Andere Tech-Aktien zog es ebenfalls in die
Tiefe. Im Sommer dann der Eklat um die US-Notenbank (Fed).
Trump kritisierte ungewöhnlich offen die straffe Geldpolitik des
von ihm selbst nominierten Fed-Präsidenten Jerome Powell. USPräsidenten
haben in der Vergangenheit die unabhängig agierende
Notenbank so gut wie nie öffentlich kritisiert. Dieser Tabubruch
schickte den Greenback auf Talfahrt.
Halbzeitwahlen in den USA
Am 6. November standen in den USA die „Halbzeitwahlen“
(Mid Term Elections) an, die stets in der Mitte der vierjährigen
Amtszeit des Präsidenten stattfinden. Nach dem Wahlrecht der
Carlo Alberto De Casa
Chefanalyst beim
Brokerhaus ActivTrades