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Gold
glänzt nur
matt
Bitcoin crasht, die Aktienbörsen erleben Turbulenzen, die Zinswende ist da, die Rohstoffpreise
schlagen Kapriolen - nur der Goldpreis wirkt wie angekettet. Ist dass die Ruhe vor
dem Sturm oder die vor dem Ausbruch?
Gold war 2018 ein super langweiliges Invest.
Die Notierungen dümpeln zwischen
1200 und 1300 Dollar je Feinunze vor sich
hin. Während es an den Kapitalmärkten
rund geht, scheinen die Goldnotierungen
wie eingefroren. Dabei hatte man
mit den Turbulenzen an den Zins- und
BÖRSE am Sonntag · 48/18
Rohstoff der Woche
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Aktienmärkten, spätestens aber beim Bitcoin-Crash erwartet, dass
Gold nun wieder in den Anlagefokus gerät. Die Notierungen aber
zuckten auch dabei kaum. Immerhin wird wieder Gold gekauft.
Das zumindest belegt der vor kurzem veröffentlichte Report des
World Gold Council zum dritten Quartal des laufenden Jahres. So
nahm im Oktober unter anderem das Gesamtvolumen der Goldfonds
um 24 Tonnen zu, was einem Gegenwert von rund einer
Milliarde Dollar entspricht. Zum Vergleich: Von Juli bis September
hatten Investoren noch über 100 Tonnen oder vier Milliarden
Dollar aus den Fonds abgezogen.
Nun unken manche Spekulanten, dass zahlreiche Goldminen-
Fonds unter Mittelabflüssen litten und Positionen liquidieren
müssten. Andere Fonds werden selbst liquidiert. Dazu gab es eine
Pleite, die die Branche schockt. Republic Metals Corporation hat
Insolvenz angemeldet. Schon tönen Shortseller, dass die Insolvenz
zu Lieferengpässen zum Beispiel bei der U.S. Mint führen könnte.
Dadurch womöglich die Preise für physisches Gold steigen lassen.
Erfahrende Goldhunger warnen vor solchen Spekulationshoffnungen.
Sie verweisen darauf, dass sich in diesem Jahr politische
wie wirtschaftliche Risiken bereits gehäuft hätten ohne dass der
Preis reagiert habe. Da sind der Unsicherheitsfaktor Brexit und
Gold Stand: 30.11.2018