LUDWIG-ERHARD-GIPFEL AKTIEN & MÄRKTE FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE „No-Deal-Brexit“ droht – Was machen die Finanzmärkte?
Was dagegen sehr bedrohlich voranschreitet ist die Zeit bis zum
endgültigen Brexit, und damit dem Austritt Großbritanniens aus
der Europäischen Union am 29. März 2019. Darum und warum
ein sogenannter „No-Deal-Brexit“ immer wahrscheinlich wird,
ging es unter anderem in der zukunftsweisenden Paneldiskussion
mit dem Titel „Jeder gegen jeden – freier Handel in einer globalisierten
Wirtschaft“. Daran anschließend folgte der traditionelle
Ausblick auf die Finanzmärkte, der diesmal wenig überraschend
nicht ganz so positiv ausfiel wie zu früheren Zeiten
Jean-Claude Juncker mit dem Freiheitspreis der Medien
22 BÖRSE am Sonntag · 02/19
ausgezeichnet
Nach einem spannenden Einblick des Extrembergsteigers Thomas
Huber in seinen „Alltag“ in und auf den höchsten Bergen der
Erde, einem Kurz-Interview mit Unternehmerin Dagmar Wöhrl,
einer Key-Note von Microsoft-Deutschlandchefin Sabine Bendiek
und weiteren Paneldiskussionen zum Thema „Transformation
und Innovation. Trends und Nachhaltigkeit“ sowie zu möglichen
Erfolgsstrategien in der Finanzbranche folgte zum Abschluss des
zweitägigen Gipfels traditionell sein wohl größtes Highlight. Die
Verleihung des Freiheitspreises der Medien.
Und in diesem Jahr bekam die renommierte Auszeichnung mit
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ein abermals ganz
Großer seines Fachs verliehen. In den Jahren zuvor hatten bereits
Michail Gorbatschow, Reinhard Kardinal Marx, Jens Weidmann
und Christian Lindner den stolzen Preis entgegennehmen dürfen.
In der Begründung der Jury hieß es: „In politisch schwierigen Zeiten
für die Europäische Union hat sich Jean-Claude Juncker als
ein geduldiger und großer Brückenbauer Europas erwiesen. Das
Vorantreiben des europäischen Einigungsprozesses ist für den
ehemaligen luxemburgischen Premier nicht nur eine Herzensangelegenheit,
sondern eine erfolgreiche Pflicht geworden. Er verkörpert
eine Vision der Völkerverständigung jenseits von Nationalismus,
Fremdenhass und Intoleranz. Juncker, der Krisenmanager,
der mehrere Fremdsprachen fließend beherrscht, vermochte in
Zeiten von Populismus, Flüchtlingskrise
und Brexit die Einheit
Europas im Geiste von Solidarität und Humanismus zu wahren.
Der versierte Gesprächs- und Verhandlungspartner bekennt: „Europa
hat eigentlich alles, was wir brauchen, vor allem seine vielen
Farben. Und nur das Miteinanderleuchten dieser vielen Farben
wirft das richtige Licht auf Europa.“
„Ohne Pressefreiheit gibt es keine Demokratie!“
Mit Jean-Claude Juncker wolle man auch die europäische Idee
insgesamt würdigen, betonten die Verleger. 2019 werde mit wegweisenden
Europawahlen ein Schlüsseljahr für die EU. Juncker,
hoben sie hervor, sei da ein wohltuend ausgleichender Mutmacher
in hitzigen Zeiten. „Europa“, so sagten es die Verleger noch einmal
deutlich, „Europa ist unsere Herkunft, und auch unsere Zukunft.
Alles auf diesem Gipfel habe eine Melodie gehabt, und das war die
Melodie Europas.“ Man hätte damit wohl kaum einen besseren
Preisträger finden können, als den wie kaum ein anderer überzeugten
Europäer Juncker, der sich nicht glücklich darüber äußerte,
dass es „überhaupt einen Freiheitspreis der Medien geben muss.“
Er halte die Medienfreiheit für essentiell. „Ohne Pressefreiheit gibt
es keine Demokratie“, so der EU-Kommissionspräsident in seiner
Dankesrede.
Beschlossen wurde der Gipfel wie bereits in den Jahren zuvor mit
der großen Gala-Nacht im Hotel DAS TEGERNSEE. Nach zwei
Tagen intensivster Gespräche braucht es schließlich auch einmal
eine Auszeit in Sachen nachdenken, vordenken und weiterdenken.
Oliver Götz