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falsche Richtung und auf zwölf Dollar
nach unten. Dabei dürften sie bei Tencent
schon mit den 13 Dollar nicht wirklich
zufrieden gewesen sein, schließlich
entsprach das gerade einmal zusätzlichen
Einnahmen von etwas über einer Milliarde
37 BÖRSE am Sonntag · 02/19
Dollar.
Uber plant den Megabörsengang
Der inzwischen weltbekannte Taxi-Dienst
Uber plant da mit dem 120fachen. Eine
solch hohe Bewertung gleich zu Beginn
entspräche dem wertvollsten Börsengang,
den die Tech-Branche je gesehen hat und
läge laut Renaissance Capital dreimal so
hoch wie die Bewertungen aller 190 Börsengänge
zusammen, die es 2018 gab.
Es wäre gleich zu Beginn des Jahres ein
Megabörsengang, der die, die ihm folgen,
nachhaltig in ihrem Erfolg oder Misserfolg
beeinf lussen könnte. Doch wie
führt man seinen Sprung aufs Parkett am
besten aus, um in dieser derzeit doch so
höchst-misslichen Lage Investoren von
seiner Unternehmensstory zu überzeugen?
Vielleicht, in dem man einfach selbstbewusst
genug auftritt und durch Schnelligkeit
verhindert, dass sich die Zweifel an
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einem Gelingen vermehren. Und so hat Uber wohl bereits alle
notwendigen Unterlagen eingereicht, will also als erster und vor
allem vor Konkurrent Lyft an die Wall-Street.
Doch fundamental scheinen Zweifel zumindest nicht unangebracht.
Uber gibt bereits seit einigen Quartalen freiwillig den
Blick auf seine Ergebnisse frei, überzeugt so mit hohem Wachstum,
verschreckt aber gleichzeitig auch mit hohen Verlusten.
Kein neues Modell. Amazon hat vorgemacht, wie man sich so
wichtige Marktanteile und Positionen erkämpft und dann zu einem
späteren Zeitpunkt in die Gewinnzone zurückkehren kann.
Doch auch wenn Uber das ebenfalls gelingen sollte, derzeit
scheint zu viel Unsicherheit am Markt, als dass der Börsengang
der Kalifornier in dieser Größenordnung durchgeht und dann
auch noch erhebliche Wertsteigerungen die Folge sind. Allein
wenn die Kalifornier am Ende nur auf ein Drittel der angepeilten
Marktkapitalisierung kämen, entspräche das fast der Summe an
Börsenwert, die 2018 alle Neustarts zusammen erreicht haben.
Zieht Konkurrent Lyft nach?
Bei weitem nicht so hoch gesteckt, aber gemessen an der Marktlage
dennoch ehrgeizig sind die Ziele von Ubers größtem Inlandskonkurrenten
Lyft. So soll die Bewertung bei mindestens
15 Milliarden Dollar liegen. Und auch Lyft, ebenso wie Uber
in San Francisco sitzend, will so schnell wie möglich aufs Parkett.
Es scheint, als hätte man zuletzt Morgenluft geschnuppert,
während Uber in eine nicht ganz so kleine Krise stürzte,
die mit dem Verlust von wertvollen Mitarbeitern und am Ende
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