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05 BÖRSE am Sonntag · 05/19
ZAHL DES MONATS
4,7
Billionen
Euro
beträgt inzwischen die aufgeblähte
Bilanzsumme
der EZB. Sie hat sich seit
2014 damit mehr als verdoppelt.
TERMINE DES MONATS
06.02.2019 DE Auftragseingangsindex
verarb. Gew.
Dez.
14.02.2019 DE BIP Q4/2018
(Schnellmeldung)
15.02.2019 USA Einzelhandelsumsätze
Dezember
2018
21.02.2019 EWU Markit Einkaufsmangerindizes
(Flash) Februar
22.02.2019 DE ifo Geschäftsklimaindex
Februar
27.02.2019 USA Auftragseingänge
langlebige Güter
Januar
01.03.2019 China Caixin Einkaufsmanagerindex
verarb. Gew. Feb.
Jens Weidmann | Präsidenten der Deutschen Bundesbank
nicht ausreicht, um alle Verluste abzudecken,
die aus notleidenden Krediten entstehen
können.
Nicht viel besser sieht die Lage beim
Thema Staatsanleihen aus. Viele Banken
halten große Bestände an heimischen
Staatsanleihen, die sie nicht oder kaum
mit Eigenkapital unterlegen müssen. Dadurch
ketten sie sich quasi an die Solvenz
des Staates. Zum Beispiel beträgt der Anteil
heimischer Staatsanleihen an der Bilanzsumme
italienischer Banken aktuell
etwa 10 %. Sie übersteigen dort sogar das
Eigenkapital. Es besteht die Gefahr, dass
Banken durch unsolide Staatsfinanzen
in Mitleidenschaft gezogen werden und
am Ende die Einlagensicherung einspringen
muss. Deshalb geht es nicht nur darum,
die Bankbilanzen um die aktuellen
Problemposten zu bereinigen. Wir müssen
zudem verhindern, dass sich künftig
erneut übermäßige Risiken aufbauen
können, die dann über eine gemeinsame
Einlagensicherung auf andere Staaten
verlagert würden. Ein gemeinsames
Einlagensicherungssystem setzt daher voraus,
den Staaten-Banken-Nexus dauerhaft
zu durchbrechen. Die Wurzel des Problems
liegt in der Bankenregulierung. Bisher werden
Staatsanleihen gegenüber Ausleihungen
an Unternehmen und Privatpersonen
bevorzugt. Aus Risikoerwägungen ist diese
Sonderbehandlung nicht gerechtfertigt
und sollte beendet werden. Dass Staatsanleihen
risikolos sind, hat schließlich die
Schuldenkrise eindrucksvoll widerlegt. Es
wäre also ein Fehler, eine gemeinsame Einlagensicherung
einzuführen, bevor nicht
alle Voraussetzungen dafür erfüllt sind.
Bei der Reform der Währungsunion sollte
Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehen.
Mir ist es lieber, wir gehen kleine Schritte
in die richtige Richtung als große Schritte
in die falsche.
Quelle: Deutsche Bundesbank
Auszug aus der Rede von Jens Weidmann,
Bundespräsident der Deutschen
Bank, bei Jahresauftaktveranstaltung
der IHK Rhein-Neckar.
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