AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
zu kompliziert ist“, klagt er. Das müsse anders
10 BÖRSE am Sonntag · 10/19
werden.
Der erste Schritt dazu ist ein europaweiter
Direktversicherer, der als „Allianz Direct“
auftreten soll. Im Münchener Werksviertel
am Ostbahnhof soll die Neuauflage
eines reinen Online-Versicherers starten.
In „Werk 3“ hat die Allianz schon seit längerem
ihre Zukunftswerkstatt für künftige
Innovationen.
Mit „Allianz Direct“ will die Allianz eine
kostengünstige Plattform schaffen, über
die alle Kunden Policen aus einem einheitlichen
Sortiment abschließen können. Das
könnte nicht nur den Kunden eine neue
Produktwelt eröffnen – sondern auch den
Investoren. Denn sollten die Münchener
das Projekt erfolgreich in Europa ausweiten,
wäre der Konzern so auch in der Lage,
stärker als bisher mit Skaleneffekten von einem seiner wichtigen
Unterscheidungsmerkmale zu kleineren Rivalen zu profitieren: seiner
schieren Größe.
Wie groß das angesprochene Potenzial ist, skizzierte Vorstandschef
Bäte schon mit den neuen Gewinnvorgaben. So will die Allianz
den Gewinn pro Aktie in den Jahren von 2019 bis 2021 um jeweils
mehr als fünf Prozent steigern, davon vier Prozent organisch – also
ohne Zukäufe.
In der Vergangenheit gab es bereits den Versuch eines Dikretversicherers
unter dem Namen Allsecur. Weil man aber den rund
8000 Vertretern in Deutschland keine Konkurrenz machen wollte,
wurde der Name Allianz dabei bewusst weggelassen. Weshalb der
Erfolg auch überschaubar blieb. Ganz im Gegensatz zu Marktführer
Cosmos Direkt aus Saarbrücken, mit dem deren Mutter
Generali schon seit 1997 sehr erfolgreich unterwegs ist.
Dank der guten Zahlen zählt die Allianz-Aktie bislang zu den Börsengewinnern
des Jahres 2019. Der Titel startete mit Werten um
175 Euro und hat sich nun der Marke von 200 Euro genähert. Im