AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Jürgen Kolb aus dem Analysehaus Kepler Cheuvreux betont jedoch,
dass Nike im dritten Quartal auf dessen Heimatmarkt in den USA
enttäuscht habe. Von der Schwäche des Konkurrenten könne Adidas
wiederum profitieren. Das Analysehaus setzt für den bayerischen
Sportartikelhersteller daher Ende März ein Kursziel von 222 Euro an.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley stuft Adidas zum gleichen
Zeitpunkt hingegen nur bei einem Kursziel von 180 Euro ein. „Die
Ausgaben der Chinesen für Sportartikel und Luxusgüter entwickelten
sich im bisherigen Jahresverlauf zwar stark, allerdings polarisieren
dabei einzelne Marken sehr stark“, so der Analyst Edouard Aubin.
Ferner will Adidas sein aktuelles Aktienrückkaufprogramm
weiterführen. „Wir haben die erste Tranche unseres mehrjährigen
Aktienrückkaufprogramms abgeschlossen und 5,1 Millionen
Aktien für insgesamt 1 Milliarde Euro zurückgekauft“,
so Kasper Rorsted. Im März 2018 hatte das Unternehmen ein
mehrjähriges Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen
von insgesamt bis zu drei Milliarden Euro und einer Laufzeit
bis zum 11. Mai 2021 initiiert. Für das Jahr 2019 beabsichtigt
Adidas eigene Aktien im Wert von 800 Millionen Euro zurückzukaufen.
Im Zeitraum vom 18. März 2019 bis zum 22. März
2019 wurden beispielsweise 65988 Aktien
erworben. Der Durchschnittspreis
lag bei 210,0061 Euro.
Ob das Unternehmen an seinen Erfolg der
letzten fünf Jahre anknüpfen kann, bleibt
offen. Adidas-Chef Kasper ist jedoch überzeugt:
„2019 wird ein gutes Jahr für uns,
Umsatz und Gewinn werden wachsen, und
wir wollen Marktanteile gewinnen“. Obwohl
der Handelskonflikt zwischen den USA
und China, sowie der anstehende Brexit,
große Unsicherheiten für die Weltwirtschaft
bergen, bleibt der 56-Jährige optimistisch:
„Wenn sich uns Zölle in den Weg stellen,
werden wir unsere Beschaffung und unser
Geschäft neu organisieren.“ Dem Brexit
blickt er zunehmend empört entgegen. Dies
sei die dümmste ökonomische Entscheidung
seit Langem, das Schlimmste, was hätte passieren
können. Caroline Bingenheimer
27 BÖRSE am Sonntag · 14/19
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