AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Fast 40 Prozent hat die Thyssenkrupp Aktie im vergangenen Jahr einbüßen müssen.
Eine Aufspaltung soll den Industriekonzern nun aus seinem Mehrjahrestief ziehen.
Die Pläne scheinen aufzugehen, jüngst erlebte die Aktie einen Aufschwung. Ob das
geplante Joint Venture mit dem indischen Unternehmen Tata Steel überhaupt gelingen
wird, bleibt aber fraglich. Zurzeit prüft die EU-Kommission das Vorhaben.
Aktuell befindet sich die Thyssenkrupp
Aktie im Aufwärtstrend. Dies war in den
vergangenen Jahren nur selten der Fall.
Grund für den Zuwachs sind Neuigkeiten
im Bezug auf die Fusionspläne von
Thyssenkrupp und Tata Steel. Der Konzern
Tata Steel stehe in einem konstruktiven
Dialog mit den Wettbewerbshütern
in Brüssel, erklärte ein Sprecher neulich.
Die EU-Kommission habe zwar bedenken,
unterstütze jedoch die industrielle
Logik des geplanten Gemeinschaftsunternehmens.
Diese positiven Aussagen der
Inder, verhelfen dem deutschen Stahlkonzern
32 BÖRSE am Sonntag · 14/19
an der Börse.
Blickt man auf das erste Quartal des laufenden
Geschäftsjahres 2018/2019 konnte
Tyssenkrupp mit seinen Quartalszahlen
jedoch nicht glänzen. Das bereinigte
operative Ergebnis (Ebit) brach im ersten
Quartal um 26 Prozent auf 333 Millionen
Euro ein. In der Stahlsparte, die im
Rahmen eines Joint-Ventures mit Tata
abgestoßen werden soll, konnte das Unternehmen
lediglich ein operatives Ergebnis
von 38 Millionen erzielen. Im
Vorjahreszeitraum lag der Wert noch bei 163 Millionen Euro.
Sowohl das Niedrigwasser des Rheins als auch eine schwächere
Nachfrage in der Automobilindustrie führten zu diesem Verlust.
Daneben lag auch das Ergebnis der Aufzugsparte mit 204 Millionen
Euro um sieben Prozent unter dem des Vorjahres. Laut
dem Unternehmen waren hohe Materialkosten in China und
die Zölle auf Werkstoffimporte in den USA für den Rückgang
verantwortlich.
Insgesamt konnte Thyssenkrupp seinen Gewinn dennoch steigern.
So nahm der Nettogewinn um knapp 70 Prozent auf 126
Millionen Euro zu. Im Vorjahr hatte die Steuerreform in den
USA das Ergebnis negativ belastet. Der Umsatz erhöhte sich um
drei Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Auch die Auftragseingänge
des Mischkonzerns nahmen mit sechs Prozent auf einen Wert
von 8,1 Milliarden Euro zu.
Noch in diesem Jahr plant der Traditionskonzern eine interne
Teilung in zwei eigenständige Unternehmen. Deutschlands
größter Stahlhersteller will sein Stammgeschäft in ein Gemeinschaftsunternehmen
mit Tata Steel Europe auslagern. „In der
Thyssenkrupp Materials AG werden Materials Services, die
Beteiligung am Stahl-Joint-Venture und das Marinegeschäft
zusammengefasst. Dazu kommen die Schmiedeaktivitäten und
die Großwälzlager“, so das Unternehmen. Daneben soll die
Thyssenkrupp Industrials AG gegründet werden. Aufzüge, Automobilzulieferergeschäfte,
Anlagenbau sowie das allgemeine
Spaltung als
Chance?