oder sogar 30 Prozent gerechnet wird, und zum Zweiten wird auf
diese Weise auch gleich der spätere Ausstieg im Falle eines erfolgreichen
41 BÖRSE am Sonntag · 14/19
Investments vorbereitet.
Chancen nutzen und Risiken im Griff behalten
Als Nächstes muss ein Stop-Loss definiert werden. Hierdurch können
typische Tradingfehler, wie insbesondere das zu lange Festhalten
an Verlustpositionen, umgangen werden. So kostet es generell
viel Überwindung, veränderte Rahmenbedingungen bei einer Aktie
oder dem Gesamtmarkt zu akzeptieren, sofern diese der eingegangenen
Position zuwiderlaufen (selektive Wahrnehmung). Zudem wird
die Realisierung von Verlusten in der Regel als Niederlage aufgefasst
und von vielen Anlegern in der Hoffnung auf eine Wende tunlichst
vermieden. Schließlich erinnert die Festlegung eines Stop-Loss auch
immer daran, dass jeder Anleger fehlbar ist, was dann möglicherweise
zu einer etwas konservativeren Positionierung führt.
Als Letztes fehlt noch die Bestimmung des Trading-Zeitraums, und
die Auswahl kann beginnen. Statt Hunderte oder beim DAX sogar
Tausende Hebelprodukte auf den gewünschten Basiswert, bekommt
der Anleger dann eine selektierte Vorauswahl an Papieren angezeigt,
die für seine Markterwartungen die besten Ergebnisse liefern
könnten – mit erwarteter Wertentwicklung sowie allen verfügbaren
Kennzahlen und Parametern zur Risikobewertung. Dabei kann sich
die Vorauswahl über verschiedene Produktgattungen erstrecken oder
vom Nutzer des Tools weiter eingeschränkt
werden. Sortieren lässt sich die Liste der
Vorschläge nach dem gewünschten Profit
oder dem Chance-Risiko-Verhältnis.
Das neue Tool „Match My Trade“ motiviert
den Anleger somit dazu, sich seiner
Erwartungshaltung bezüglich der Kursentwicklung
des Underlyings besser bewusst zu
werden, und unterstützt ihn gleichzeitig bei
der Auswahl des zur persönlichen Markteinschätzung
und zur individuellen Risikobereitschaft
passenden Hebelprodukts. Der
Trader wird indirekt weitergebildet und
kann davon auch bei zukünftigen Investments
profitieren.
Autor:
Stefano Angioni,
Derivate-Experte
bei der Société
Générale
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