TRADING FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE AKTIEN UNF MÄRKTE UNTERNEHMEN
der Wertsteigerungsmaßnahmen umgesetzt werden, und den
Verkauf. Vor dem Erwerb einer außerbörslichen Unternehmensbeteiligung
erfolgt zunächst ein ausführlicher Due-Diligence-
Prozess; hier erhält der Käufer umfangreichen Zugriff auf alle
Unterlagen des Unternehmens. So wird das zu hebende Potenzial
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und damit der Preis ermittelt.
Wurde das Unternehmen schließlich erworben, können PE-Manager
gezielt an der operativen Wertsteigerung arbeiten. Möglich
wird dies durch ihre besondere Rolle im Unternehmen:
Sie sind Mehrheitseigentümer und Berater zugleich. Demnach
kaufen PE-Fonds Firmen meist komplett oder erwerben an diesen
zumindest Mehrheitsbeteiligungen.
Um ihre Anlageziele zu erreichen, installieren PE-Manager gezielt
Operating Partner in den entsprechenden Unternehmen.
Ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die
Branchenspezialisten verbessern zunächst Governance-Prozesse
und Anreizstrukturen. Anschließend eröffnen sie für die Steigerung
des Unternehmenswertes eine Vielzahl an Möglichkeiten:
Neben Maßnahmen zur Prozessoptimierung steht hierbei etwa
auch die Expansion im Vordergrund. Dabei haben sich einige
PE-Manager inzwischen nicht nur auf einzelne Branchen, sondern
auch auf die internationale Expansion spezialisiert.
Bei diesen umfangreichen Projekten spielt die langfristige Kapitalbindung
der Branche in die Karten. So haben PE-Fonds
in der Regel eine Laufzeit von mindestens zehn Jahren. Zum
Vergleich: Aktienfonds-Manager halten
die Wertpapiere meist kürzer als ein Jahr.
Soll eine Unternehmensbeteiligung schließlich
veräußert werden, ist das auf verschiedene
Weisen möglich. Besonders vielversprechend
ist laut einer PwC-Studie etwa
der Gang an die Börse: Während sich der
Aktienwert von nicht PE-finanzierten Parkettneulingen
im Schnitt um 44,4 Prozent
verbessert hat, ist der Börsenwert von ehemaligen
PE-Beteiligungen seit Erstausgabe um
ganze 49,6 Prozent gestiegen. Für die Erhebung
hat die Beratungsgesellschaft über 600
europäische Börsengänge von 2009 bis 2018
analysiert. Daneben ist auch ein Verkauf der
Unternehmensbeteiligung an einen strategischen
oder an einen Finanzinvestor denkbar.
Die Beispiele zeigen: Obwohl inzwischen
zahlreiche Experten den Zenit der PEBranche
als erreicht betrachten, birgt die
Anlageklasse nach wie vor noch eine große
Vielfalt an Wertsteigerungspotenzialen.
Diese gilt es für den langfristigen Erfolg
des Marktes nicht nur weiterhin auszuschöpfen,
sondern je Branche und Region
auch stetig auszubauen.
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