AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
ZITAT DER WOCHE
„Die großen
Häuser werden ihre
Strategie nicht aufgrund
einer größeren Präsenz in
Deutschland wesentlich
verändern.“
Stefan Winter, Chef des Verbands der
Auslandsbanken in Deutschland, erwartet
infolge des Brexits keinen erhöhten
Wettbewerbungsdruck auf dem
deutschen Bankenmarkt.
APHORISMUS DER WOCHE
„Jede Lösung eines
Problems ist ein neues
Problem.“
Johann Wolfgang von Goethe
(1749 – 1832)
KARIKATUR DER WOCHE
Grüne Wiederauferstehung
dürfet zudem der Rodungsstopp im Hambacher
Forst die Bilanz weiter belasten.
Allerdings gibt es auch gute Nachrichten.
Und die lassen bei Investoren die Überzeugung
keimen, dass RWE das schlimmste
hinter sich hat. Der Konzern erwartet Milliardenentschädigungen
für den überhasteten
Atomausstieg und auch vorzeitige Abschaltung
von Braunkohlekraftwerken.Pro Gigawatt
abgeschaltete Leistung müssten die Entschädigungen
bei 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro
liegen. "RWE kann und wird aber nicht alles
alleine stemmen könne", betonte Schmitz.
Außerdem kommt der Konzernumbau voran.
Schmitz setzt auf den Umbau des Versorgers
durch die Zerschlagung der Tochter Innogy.
RWE will im Zuge des Deals mit Eon die
Ökostromgeschäfte von Innogy und die von
Eon übernehmen. Die neue Gesellschaft soll
RWE Renewables heißen und sich auf die
Kernmärkte in Europa, Amerika und neue
Märkte im asiatisch-pazifischen Raum konzentrieren.
Das Portfolio soll dabei durch
jährliche Investitionen von rund 1,5 Milliarden
Euro um zwei bis drei Gigawatt pro
Jahr von aktuell rund neun Gigawatt ausgebaut
werden. Investoren wetten daher auf
die grüne Zukunft des Stromproduzenten
als einer der größten Anbieter erneuerbarer
Energien.
SchmitzFür Goldman-Sachs-Analyst Alberto
Gandolfi gilt RWE dabei schon als
"Erneuerbaren-Wert". Unter allen von ihm
beobachteten, auf erneuerbaren Energien
ausgerichteten Versorgern in Europa sei RWE
am attraktivsten bewertet, schrieb er in einer
kürzlich veröffentlichten Studie. Der Markt
überschätze eventuell die Risiken, die mit
dem angepeilten Ausbau der Erneuerbaren
verbunden seien.
Foto © André Laaks www.foto-laaks.de
Rolf Martin Schmitz
Dr. Rolf Martin Schmitz, Vorstand RWE AG
RWE gehörte sieben Jahre lang zum schlechtesten,
was man als Anleger im Depot haben
konnte. Atomausstieg, Energiewende, Mißmanagement
machten aus einer Super-Aktie
eine Papier des Grauens. Von 100 Euro in
der Spitze (2008) fiel der Titel bis auf 10 Euro
(2015) zurück. Sieben magere Jahre. Doch wie
in der Bibel scheinen -zur Verblüffend vieler
Experten nun sieben fette Jahre angesagt.
Im schlechten Börsenjahr 2018 zählte RWE
bereits zu den wenigen Dax-Werten mit
Kursgewinnen. Binnen zwei Jahren hat sich
der Kurs mittlerweile verdoppelt. Im ersten
Quartal 2019 ist RWE mit einem Plus
25 Prozent einer der absoluten Börsenstars.
Schmitz hat Glück, denn just seit seinem
Amtsantritt im Oktober 2016 drehte sich die
Börsenstimmung für RWE:
Dabei sind die Zahlen, die Vorstandschef
Schmitz jetzt zu präsentieren hat, nicht so
rosig. Eine geringere Stromerzeugung bei
Braunkohle und Kernenergie sowie niedrigere
Großhandelspreise haben den Energiekonzern
RWE im vergangenen Jahr belastet.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
sank 2018 von 2,1 Milliarden
auf 1,5 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr
07 BÖRSE am Sonntag · 14/19
Kopf der Woche
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