noch verzehnfachen würde, wären es 5
Milliarden. Selbst das würde die Bilanz des
Unternehmens leicht verkraften.
Denn drittens laufen die Geschäfte bei
Bayer nicht gut, sie laufen glänzend, insbesondere
auch wegen Monsanto. Alleine
im ersten Quartal 2019 stieg der Konzernumsatz
nominal um 42,4 Prozent (!) auf
rund 13 Milliarden Euro. Der Gewinn vor
Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Sondereinflüssen
erhöhte sich um 44,6 Prozent
auf 4,2 Milliarden Euro, und das, obwohl
negative Währungseffekte das Bayer-Geschäft
sogar belasteten. Das heißt: Bayer
verdient derzeit alle drei Wochen eine Milliarde
16 BÖRSE am Sonntag · 14/19
Euro.
Die Klagen und die ersten Urteile zu Glyphosat
lasten zwar schwer auf Bayer und
ihrem Vorstandsvorsitzenden. Das öffentliche
Meinungsklima ist desaströs, zumal
grüne Politiker die missliche Lage auch
noch negativ befeuern. Doch der wahre
Wert des Unternehmens spiegelt sich weder
in den Börsenkursen noch im aktuellen
Ansehen wider. Wenn es Bayer gelingt, sich
in den Berufungsverfahren erfolgreich zu
verteidigen und den Schaden zu begrenzen,
würden die Börsenwertmilliarden schnell
zurückkommen und Baumann könnte
sein Comeback erleben. Wenn nicht, dann
wird er wohl tatsächlich wie weiland Martin
Schulz binnen Jahresfrist zurücktreten
müssen. WW
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