AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Gewinneinbruch
bei Google
Enttäuschung bei Google: Der Technologieriese blickt auf ein zahlenmäßig erschreckend
schwaches Quartal zurück. Der Konkurrenzdruck wird immer größer, dazu steigen auch
noch die Kosten für Innovationsprojekte. Anleger zeigen sich enttäuscht, der Glaube der
Analysten an die Alphabet-Aktie ist aber ungebrochen.
Von einer Krise zu sprechen wäre definitiv
übertrieben. Aber im negativen Sinne
durchaus überraschend war es allemal
- das Ende April veröffentlichte Zahlenwerk
des Technologieriese Google. Ein
empfindlicher Gewinnrückgang um 29
Prozent auf 6,7 Milliarden US-Dollar
steht für das erste Quartal der Google-
Mutter Alphabet zu Buche. Allein mit
der Strafzahlung in Höhe von 1,7 Milliarden
US-Dollar an die Europäische
Union, zu der die Kalifornier wegen
Missbrauchs der Machtstellung auf dem
Online-Werbemarkt verdonnert waren,
sind diese Einbußen nicht erklärbar. Zu
diesem enttäuschenden Ergebnis trugen
neben einer stärker werdenden Konkurrenz
auch die hohen Unternehmenskosten,
die um 16,5 Prozent auf 30 Milliarden
US-Dollar wuchsen, bei. Als massive
Kostentreiber sind die Ausgaben für Rechenzentren,
Immobilien sowie den Ausbau
von Forschungsprojekten rund um
die Künstliche Intelligenz zu nennen.
Immerhin aber erzielte Alphabet einen
Gewinn von 11,90 US-Dollar je Aktie.
Zufrieden mit den Quartalszahlen zeigte
sich einzig Finanzchefin Ruth Porat, die
von einem robusten Quartal sprach, und
besonders auf die positive Entwicklung
der mobilen Suche, der Cloud-Dienste
und der Videoplattform Youtube verwies.
Zwar kletterte der Umsatz auf Konzernebene
um 17 Prozent auf 36,34 Milliarden
US-Dollar. Dennoch sorgte auch
diese Neuigkeit für wenig Begeisterung
an der Börse – die Papiere der Alphabet
A- und C-Aktien stürzten am Tag der
Bekanntmachung an der US-Technologiebörse
Nasdaq um über sieben Prozent
ab. Schließlich hatten Experten im Vorfeld
mit einem um rund eine Milliarde
US-Dollar höheren Erlös gerechnet. Sie
mussten darüber hinaus feststellen, dass
Googles Umsatzwachstum auch längerfristig
gesehen zunehmend ins Stocken
gerät: Betrug der Zugewinn bei den Erlösen
im Vorjahreszeitraum noch 26 Prozent,
waren es im Vorquartal nun mehr
22 Prozent und aktuell die erwähnten 17
Prozent. Der Trend ist demnach derzeit
nicht gerade Googles bester Freund. Zu
26 BÖRSE am Sonntag · 14/19