AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Herbstgutachten 2018 darauf hingewiesen, dass der Aufschwung
aufgrund des raueren weltwirtschaftlichen Klimas an Fahrt verliere,
aber sowohl das Ausmaß der inländischen Produktionshemmnisse
als auch die Abkühlung der Weltkonjunktur wurden
unterschätzt. Insgesamt ergibt sich eine deutliche Prognosekorrektur
nach unten – die Institute erwarten nun für das Jahr 2019
nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,8% und damit mehr als
einen Prozentpunkt weniger als noch im Herbst 2018. Die Gefahr
einer ausgeprägten Rezession mit negativen Veränderungsraten des
Bruttoinlandsprodukts über mehrere Quartale halten die Institute
jedoch bislang für gering, jedenfalls solange sich die politischen
Risiken nicht weiter zuspitzen. Das 68%-Prognoseintervall reicht
im Jahr 2019 von 0,1% bis 1,5%.
Produktionsbehinderungen
Im Jahr 2019 wird sich die Konjunktur wohl stabilisieren, ohne
dabei jedoch wieder die hohe Dynamik der Vorjahre zu erreichen.
Die Produktionsbehinderungen durch das Niedrigwasser bestehen
nicht mehr, und die Probleme mit der Umstellung auf den WLTPStandard
in der Automobilindustrie sollten bald überwunden sein.
Dies würde für sich genommen für einen kräftigen Anstieg der
Produktion im Verarbeitenden Gewerbe sprechen. Allerdings erholt
sich die Produktion im Fahrzeugbau bislang nur schleppend.
Dazu beigetragen hat, dass bei Herstellern und Händlern offenbar
große Lager aufgebaut wurden, sodass die Produktion nur mit
Verzögerung auf die wieder höheren Absatzzahlen reagierte. Darüber
hinaus hat sich die Industriekonjunktur insgesamt spürbar
abgeschwächt, vor allem da sich die Absatzmöglichkeiten
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auf den Auslandsmärkten
mittlerweile schwächer darstellen. Dies
zeigt sich in den verhaltenen Auftragseingängen
und den deutlich eingetrübten Unternehmenserwartungen
im Verarbeitenden
Gewerbe. Die Institute rechnen damit,
dass sich die Produktion dort nach einem
weiteren Rückgang im ersten Quartal 2019
nur leicht erholt. Im Baugewerbe dürfte die
Expansion weiterhin durch Kapazitätsengpässe
begrenzt werden. Gestützt wird die
Konjunktur durch die konsumnahen
Dienstleistungsbereiche, die von den deutlich
steigenden verfügbaren Einkommen
profitieren. Alles in allem dürfte damit der
Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts im
ersten Quartal mit 0,2% noch verhalten
bleiben. Im weiteren Jahresverlauf dürfte
das Expansionstempo mit der dann wieder
aufwärtsgerichteten Industrieproduktion
etwas höher ausfallen.
Konjunktureller Ausblick
Die schwache Dynamik zum Jahreswechsel
bedingt die niedrige Zuwachsrate des
Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2019. Der