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konjunkturelle Ausblick ist allerdings nicht
so düster, wie diese Rate vermuten lassen
könnte. Die Verlaufsrate, die die Veränderung
des Bruttoinlandsprodukts in den vier
Quartalen des Jahres 2019 abbildet, veranschlagen
die Institute bei 1,4% und damit
in der Nähe der Potenzialwachstumsrate
der deutschen Wirtschaft. Für das Jahr
2020 halten die Institute an ihrer Prognose
für das Bruttoinlandsprodukt fest. Von der
erwarteten Zunahme um 1,8% gehen 0,4
Prozentpunkte darauf zurück, dass im Jahr
2020 mehr Arbeitstage zur Verfügung stehen
33 BÖRSE am Sonntag · 18/19
als im Jahr 2019.
Beschäftigungsaufbau
Der Beschäftigungsaufbau wird voraussichtlich
an Fahrt verlieren. Zwar zeichnet
sich für das erste Quartal 2019 abermals
ein kräftiger Stellenaufbau ab, danach
dürfte er sich aber deutlich verlangsamen.
Denn in etlichen Wirtschaftszweigen sind
Arbeitskräfte weiterhin sehr knapp, während
an anderer Stelle, insbesondere im
Verarbeitenden Gewerbe, die konjunkturelle
Abschwächung auf die Beschäftigung
durchschlagen wird. Die Institute erwarten
für die Jahre 2019 und 2020 ein Plus von 430 000 bzw. 265 000
Erwerbstätigen, nach einem Anstieg um 570 000 im Jahr 2018.
Die Arbeitslosenquote sinkt von 5,2% im vergangenen Jahr auf
4,8% (2019) und 4,6% (2020). Angesichts der vielfach fortdauernden
Anspannung am Arbeitsmarkt dürften die effektiven Stundenverdienste
mit 2,8% in diesem und 2,4% im nächsten Jahr trotz
schwacher Produktivitätsentwicklung weiter deutlich zulegen.
Verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte
Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte steigen im
Prognosezeitraum ähnlich kräftig wie in den zurückliegenden beiden
Jahren. Zwar schwächt sich der Anstieg der Bruttolöhne angesichts
der nachlassenden Beschäftigungsdynamik ab; im laufenden
Jahr führen die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der
Krankenversicherungsbeiträge und steuerliche Entlastungen aber
dazu, dass die Nettolöhne mit 4,6% ähnlich stark zulegen wie im
Vorjahr. Erst im kommenden Jahr dürfte der Zuwachs trotz weiterer
Entlastungen mit 3,4% merklich niedriger ausfallen. Vor allem
infolge höherer Rentenzahlungen nehmen die monetären Sozialleistungen
im laufenden Jahr kräftig um 4,5% zu (nach 2,6% im
Jahr 2018). Auch hier schwächt sich der Zuwachs im nächsten Jahr
etwas ab. Demgegenüber dürften die Unternehmens- und Vermögenseinkommen
nach einem Rückgang in diesem Jahr im kommenden
Jahr wieder deutlich anziehen. Insgesamt werden die verfügbaren
Einkommen der privaten Haushalte mit 3,1% in diesem
und 3,3% im nächsten Jahr deutlich zunehmen. Der Anstieg der
Verbraucherpreise wird mit 1,5% im Jahr 2019 und 1,8% im Jahr
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