jahrelangen Niedrigzinsniveaus legen sie
ihr Geld lieber auf Girokonten und nahezu
zinslosen Sparbüchern an. Real, also abzüglich
der Inflation, haben sie in den letzten
Jahren einen Vermögensverlust erlitten.
Die Präferenz für das Sparbuch überrascht,
da eine Reihe von Studien in den letzten
Jahren öffentlichkeitswirksam vorgestellt
wurden, die bestätigen, dass diejenigen
Vermögenszuwächse verzeichnen konnten,
die bei der Geldanlage auf Aktien gesetzt
haben.
Oft wird von den Sparbuch-Sparern behauptet,
dass nur Vermögende in Aktien
investieren und entsprechende Kapitalerträge
vereinnahmen können. Doch in
Aktien anlegen kann jeder auch mit kleinen
Beträgen, sei es in Aktienfonds oder
ETFs. Man beteiligt sich so am Produktivkapital
der Unternehmen und profitiert
von den wirtschaftlichen Erfolgen der
Unternehmen.
Mit Blick auf die forsche Enteignungsforderung
von Herrn Kühnert lohnt es sich,
einen Blick auf die Mitarbeiterkapitalbeteiligung
zu werfen. 2018 waren knapp 1,3
Millionen Menschen als Belegschaftsaktionäre
Miteigentümer an ihrem Arbeitgeber.
Davon halten eine Million nur Belegschaftsaktien,
284.000 Belegschafts- und
weitere Aktien. Sowohl die Aktionärszahlen
insgesamt als auch die Zahlen für die
Belegschaftsaktionäre zeigen, dass es eine
Herausforderung bleibt, breite Bevölkerungskreise
in Deutschland an die Aktienanlage
heranzuführen.
Was die Politik tun muss
Was wir brauchen, ist ein klares Bekenntnis
der Politik zur Aktie und den Willen,
21 BÖRSE am Sonntag · 22/19
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AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
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