AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Neuhold von Kepler Cheuvreux, dürften
die Immobilienunternehmen ihr operatives
Ergebnis in den kommenden Jahren
weiter deutlich steigern. Die Vonovia, so
der Experte, sei dabei sein Branchenfavorit.
Georg Kanders vom Bankhaus Lampe
sagte: „Es gibt nichts zu meckern und einigen
Grund zum Jubeln.“ Noch weiter
geht JPMorgan-Analyst Neil Green. Aktien
deutscher Wohnimmobilienkonzerne,
schrieb er, seien für Anleger derzeit genau
die richtige Investition. Mit einem Kursziel
von 52 Euro pflegt er aber dann doch
einen etwas zurückhaltenderen Optimismus.
Bei dem derzeitigen Kurs von 46,60
Euro entspräche dieses einem Aufwärtspotenzial
von knapp zwölf Prozent.
Zu den ganz großen Sprüngen hat die
Vonovia-Aktie in der Vergangenheit
allerdings auch nie angesetzt. Dafür
springt sie beständig und zielsicher in
kleinen Abständen und hangelt sich
dabei regelmäßig von einem Rekordhoch zum anderen. Vonovia,
schreibt die DZBank, wird „weiterhin von den derzeit günstigen
Rahmenbedingungen profitieren. Die anhaltende Nachfrage
nach Wohnraum in Großstädten und Ballungsräumen wird die
Preise für Mieten tendenziell steigen lassen. Auch der Verkehrswert
der Immobilien sollte mit dem allgemeinen Markttrend
und begünstigt durch Modernisierungen weiter zulegen.“ Zusätzliches
Wachstumspotenzial resultiere aus „der innovativen
Erweiterung des Serviceangebots“, wie beispielsweise Handwerker,
TV- und Messdienstleistungen sowie Versicherungs- und
Wohnumfeld-Services. Darüber hinaus sollte „das Zinsumfeld
vorerst niedrig bleiben.“ Mit einer Anhebung der Leitzinsen sei
„nicht vor 2020 zu rechnen“.
Bleibt das Risiko regulierender Eingriffe seitens des Staates. Stichwort:
Mietpreisbremse. Doch selbst wenn die kommt, hindert das
Konzerne wie Vonovia nicht am Bauen neuer Wohnungen. Denn
die braucht es gerade. Vor allem in den deutschen Metropolregionen.
Auch bei weniger schnell steigenden Mieten, wäre so noch
genug Geld im Sektor zu verdienen. Einzig eine deutliche und sich
manifestierende Rezession in Deutschland, würde auch für die Vonovia
zum Risiko werden. Dieses Risiko kauft man derzeit jedoch
wohl bei jeder deutschen Aktie mit. Oliver Götz
26 BÖRSE am Sonntag · 22/19