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Reinhard Schlieker | Wirtschafts- und Börsenkorrespondent des ZDF
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05 BÖRSE am Sonntag · 22/19
ZAHL DER WOCHE
2,3
Milliarden
neue 100-Euro-Scheine mit weiteren
Sicherheitsmaßnahmen kommen in den
Umlauf
TERMINE DER WOCHE
03.06.2019 China Caixin Einkaufsmanagerindex
verarbeitendes
Gewerbe Mai
06.06.2019 EWU EZB, Ergebnis der
Ratssitzung
07.06.2019 USA Arbeitsmarktbericht
Mai
14.06.2019 USA Einzelhandelsumsätze
April
19.06.2019 USA Fed, Zinsbeschluss
der Ratssitzung
18./19.06.
24.06.2019 DE ifo Geschäftsklimaindex
Juni
05.07.2019 USA Arbeitsmarktbericht
Juni
betrifft es die Technologiekonzerne, die
in China ihre verlängerten Werkbänke
haben. Schließlich die neuen Drohungen
und Maßnahmen gegen Mexiko: Sollten
die Trump-Zölle jeden Monat um fünf
Prozent steigen, wie angekündigt, hätte
man binnen Jahresfrist 60 Prozent Zoll
auf jeden Grenzverkehr von Teilen und
Produkten. In der deutschen Autoindustrie
und ihren Werken in Mexiko könnte
man sämtliche Kalkulation zerknüllen
und wegwerfen.
Im neu eröffneten Werk von BMW, wo
die 3er-Reihe gefertigt wird, die zwar
Masse, aber nicht gar so viel Marge bringt,
ist jede Feier zunächst abgesagt. Allein
das Errechnen der Kosten, die entstehen,
wenn Zulieferungen teils mehrfach die
amerikanisch-mexikanische Grenze überqueren,
ist ein Alptraum. Zumal nun auch
noch die Drohungen mit den Flüchtlingsströmen
begründet werden, die nicht aus,
aber durch Mexiko hindurch Richtung
USA drängen. Kaum vorstellbar, dass
der schwache mexikanische Staat dieses
Kontinentalproblem lösen könnte, selbst
wenn er wollte. BMW und Konsorten
können es nun wohl definitiv nicht. Der
Aufbau einer Produktion in den USA
hingegen, die ohne jeden ausländischen
Zuarbeiter auskommt, ist in der hoch spezialisierten
und komplexen Welt der Fahrzeughersteller
nicht vorstellbar. Dieses
Zusammenwirken mehrerer Dilemmata,
die noch dazu erratisch und ohne Not
von einzelnen Akteuren herbeigeführt
wurden, ließ die Börsianer jüngst nun
wohl sehr zu recht frösteln. Diese Sorte
politische Börse dürfte keine gar so kurzen
Beine haben, wie es so tröstlich sonst
so oft heißt. Ob Autoindustrie, Finanzen
oder Technologiewerte – eine rationale
Prognose scheint derzeit noch unmöglicher
als sonst schon.
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