ethischen Ausrichtung bewertet werden. Letztlich muss sich jeder
Anleger selbst die komplexe Frage stellen: Was bedeutet für mich
Nachhaltigkeit und wie sehe ich dieses Kriterium am besten in
meiner Geldanlage erfüllt?
EU-Aktionsplan für mehr Transparenz
Eine Antwort darauf zu finden, ist aktuell schwierig – und verprellt
so manchen potenziellen Anleger. Dabei könnte bereits
mehr Transparenz im Markt helfen, Licht ins Dunkel(grün) zu
bringen. Das hat auch die EU-Kommission erkannt: Im März
vergangenen Jahres hat die europäische Exekutive einen Aktionsplan
für eine umweltfreundlichere und sauberere Wirtschaft
vorgestellt. Die Agenda sieht unter anderem vor, ein einheitliches
EU-Klassifikationssystem für ein nachhaltiges Finanzwesen zu
entwickeln.
Tatsächlich hat das Europäische Parlament erst Anfang April dieses
Jahres eine Taxonomie nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten
beschlossen. Alle Finanzmarktteilnehmer, die nachhaltige Produkte
anbieten, müssen über deren Inhalte umfassende Informationen
bereitstellen. Die Bezeichnung „ökologisch nachhaltig“
dürfen demnach nur Angebote tragen, die
wesentlich zu einem der folgenden sechs
Umweltziele des Aktionsplanes beitragen:
Klimaschutz;
2 Anpassung an den Klimawandel;
3 nachhaltige Nutzung und Schutz von
Wasser- und Meeresressourcen;
4 Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft,
Abfallvermeidung und
Recycling;
5 Vermeidung und Verminderung
der Umweltverschmutzung;
6 Schutz gesunder Ökosysteme
Zudem dürfen sie keines der Umweltziele
beeinträchtigen, müssen so evaluierbar
sein, dass sowohl die unterstützenden als
auch die beeinträchtigenden Faktoren
kenntlich werden und einen Mindestschutz
für Arbeitnehmer beinhalten. Der
31 BÖRSE am Sonntag · 27/19
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AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
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