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Reinhard Schlieker | Wirtschafts- und Börsenkorrespondent des ZDF
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05 BÖRSE am Sonntag · 27/19
ZAHL DER WOCHE
1,6
Prozent
beträgt die Inflationsrate im Juni 2019.
Im Mai waren die Verbraucherpreise
im Vergleich zum Vorjahr nur um
1,4 Prozent gestiegen.
TERMINE DER WOCHE
15.07.2019 China BIP Q2/2019
25.07.2019 DE ifo Geschäftsklimaindex
Juli
25.07.2019 EWU EZB, Ergebnis der
Ratssitzung
26.07.2019 USA BIP Q2/2019
(erste Schätzung)
31.07.2019 USA Fed, Zinsbeschluss
der Ratssitzung
30.07./31.07.
01.08.2019 China Caixin Einkaufsmanagerindex
verarbeitendes
Gewerbe Juli
02.08.2019 USA Arbeitsmarktbericht
Juli
Beispiel verdient Geld in Übersee und die
Vermutung darf man mal anstellen, daß,
gäbe es in Deutschland ein komplettes Verbot
von Verbrennermotoren, dieses Unternehmen
dennoch nicht pleitegehen würde.
Ähnlich sieht es mit VW aus – die Urheber
des Abgasskandals wagen sich weit
vor mit dem Versprechen, künftig irgendwann
voll elektrisch zu sein, was ein recht
dummes Versprechen ist, denn über die
Jahre könnte eine ganz andere Technologie
attraktiv werden. Jedenfalls steuern die
Autokonzerne nolens volens in Richtung
Umwelthilfe. Welchen Anteil die Umweltschützer
am Kursverfall der Autowerte
haben, wird man natürlich nie ermitteln
können. Aber sie haben ihn – und dürften
stolz darauf sein.
Ähnlich erging es nun gerade dem mittelständischen
deutschen Maschinenbau.
Die im Mdax notierten Werte litten unter
einer drohenden schwächeren Konjunktur
– und, dies wurde nicht gesondert hervorgehoben
– unter den Handelskonflikten
der Welt wie auch der Flaute in der chinesischen
Wirtschaft. Fazit: Die Kernbereiche
der deutschen Wirtschaft, die an der Börse
über Wohl und Wehe des Dax entscheiden,
stehen unter Druck. Der Dax selbst
jedoch nicht. Da ist die Spekulation auf
weiterhin billiges Geld für Jahre stärker als
harte Zahlen der Jetztzeit. Dies muss sich
irgendwann rächen, weiß man aus Erfahrung.
Und spätestens dann wird man auch
wieder die Frage stellen dürfen, inwieweit
wir uns komplett sinnlose Verordnungen,
die zumal der Umwelt nicht helfen, noch
leisten können angesichts des internationalen
Wettbewerbsdrucks auf die heimische
Industrie. Es existiert weltweit kein
„level playing field“, und das wird auch
so bleiben. Etwas mehr Solidarität mit
den Unternehmen, denen wir am Ende
den Wohlstand verdanken, wäre vielleicht
angebracht. Aus Sicht der Arbeitnehmer
ebenso wie aus Sicht der Anleger.
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