ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS
Klassisch
wertorientiert
Rohstoffe erleben ein Comeback. Allen voran Gold. Das glänzende Edelmetall gehört zu den Top-Performern
der zurückliegenden Monate. Rohstoffe insgesamt werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt
und sind aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken. Da aber nur die wenigsten Privatanleger
Rohstoffe wie Kupfer, Palladium oder Öl in physischer Form im Keller lagern wollen, kommen hier die unschlagbaren
Vorteile der Derivate ins Spiel. Mit strukturierten Wertpapieren lassen sich Rohstoffe als
wohldosierte Beimischung leicht ins eigene Depot allokieren.
Die Renaissance von Gold hält an. Die gelbe
Hausse hat unlängst ein neues Zeichen der
Stärke gesetzt und viele Marktteilnehmer
reiben sich verwundert die Augen. Denn
die Feinunze notierte zeitweise auf dem
höchsten Stand seit Mai 2013. Die Gründe
für den anhaltenden Höhenflug liegen auf
der Hand: Da ist zunächst die Aussicht auf
Zinssenkungen durch die US-Notenbank
Fed, mitunter auch die geopolitischen Risiken
und anhaltende Handelsspannungen.
Insofern bleibt Gold im Gegensatz zum
trendigen Bitcoin, seinem 6000-jährigen
Versicherungscharakter treu.
Kennzeichnend für Rohstoffe insgesamt ist,
dass das Auf und Ab der Preise relativ normal
ist. Denn bei Metallen handelt es sich
anders als etwa bei Aktien oder Anleihen
um Güter, die immer gewissen Zyklen unterworfen
sind. Steigen die Preise für längere
Zeit, wird auch das Angebot ausgebaut, was
wiederum zu Überkapazitäten führen kann.
Die Beimischung von Rohstoffen ins persönliche
Portfolio macht durchaus Sinn,
weil sie die Risikostreuung des Gesamtdepots
verbessern und das Gesamtrisiko
langfristig verringern können. Im Gegensatz
zu einigen anderen Kapitalanlagen
handelt es sich bei Rohstoffinvestments im
Grunde um eine Investition in tatsächlich
existierende, physisch vorhandene Sachwerte,
die aber mit erheblichen Kosten
verbunden sind. Somit scheidet der direkte
Kauf der Rohstoffe in der Regel aus
praktischen Überlegungen eher aus.
Strukturierte Wertpapiere bieten Anlegern
die Möglichkeit, einfach und
vergleichsweise kostengünstig in die
Anlageklasse Rohstoffe einzusteigen.
Insbesondere mit Hebelprodukten können
Investoren dabei auch mit geringerem
Kapitaleinsatz überproportional an
den Rohstofftrends teilhaben, aber auch
beispielsweise stark gestiegene Rohstoffpositionen
gegen Kursverluste absichern.
Wichtig ist, dass sich Anleger eingehender
mit dem Markt beschäftigen und
vorab über die Eigenarten des Rohstoffhandels
informieren.
58 BÖRSE am Sonntag · 27/19
Lars Brandau
Geschäftsführer
Deutscher Derivate
Verband
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