ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE
Gut abgesichert
Ein größeres Kursrisiko scheint auf der
anderen Seite nicht gegeben zu sein. So
ist laut klassischer Charttheorie die bisherige
Widerstandszone mit dem signifikanten
Durchbruch zu einem Unterstützungsmarke
geworden. Idealtypischer
Weise würde vor weiteren Zugewinnen
noch ein Test dieses Bereichs erfolgen.
Gleichzeitig dürfte der entscheidende
Auslöser des zweiten Goldpreisanstiegs
selbst dann noch längere Zeit bestehen
bleiben, wenn es – was wir natürlich
hoffen – zu keiner weiteren Eskalation
am Persischen Golf kommt. Die Fronten
sind extrem verhärtet und jegliches
Nachgeben würde vom Gegner, wie auch
von den eigenen Leuten als Zeichen
von Schwäche interpretiert und ausgeschlachtet
werden. Die Zeit der Diplomatie
scheint noch lange nicht gekommen
zu sein.
Auch von der schwächelnden Weltwirtschaft
sowie den Notenbanken ist momentan
kein Risiko für den Goldpreis
zu erwarten. So hat die Fed zuletzt angedeutet,
dass sie die Leitzinsen auf ihrer
nächsten Sitzung (31. Juli) zum ersten
Mal seit 2008 wieder senken könnte,
und auch EZB-Chef Mario Draghi sieht
noch Spielraum für weitere Anleihekäufe
und erneute Zinssenkungen. Die
Opportunitätskosten für Gold dürften
tendenziell somit weiter zurückgehen.
Gold als strategisches
Investment
Bliebe als wohl einziger derzeit vorstellbarer
Grund für einen signifikant schwächeren
Goldpreis eine (sich abzeichnende)
Beendigung des Handelskriegs zwischen
den USA und China. In diesem Fall werden
die Aktienmärkte, die bei den meisten
Anlegern deutlich höher gewichtet sind,
etwaige Verluste an dieser Stelle aber bei
weitem überkompensieren. Insofern scheinen
Goldinvestments aktuell sowohl unter
technischen wie auch unter strategischen
Gesichtspunkten sehr attraktiv zu sein.
61 BÖRSE am Sonntag · 27/19
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Gold in US-Dollar und Euro Stand 28.06.2019
/ActivTrades_2019-07-07
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