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Indonesien und Katar haben das Kartell
2016 beziehungsweise 2019 verlassen. Ersterer
lehnte die seinerzeit beschlossenen Produktionskürzungen
ab, und Katar wendet
sich verstärkt der Gasproduktion zu.
OPEC+
Neben den OPEC-Staaten gibt es natürlich
noch eine Reihe weiterer Länder, die ebenfalls
große Mengen Erdöl fördern. Diese
haben in der Vergangenheit häufig auf die
Maßnahmen der OPEC reagiert und daraufhin
ebenfalls Änderungen ihrer Fördermengen
umgesetzt. Nun arbeitet die OPEC
mit einigen dieser Länder zusammen (z.B.
Russland, Mexiko, nicht jedoch den USA).
Die Federführung bei der Koordination
dieser „Plus-Gruppe“ hat dabei Russland
übernommen.
Und der Einfluss Russlands wächst. Immerhin
standen die Ergebnisse der OPEC-Sitzung
vom 01. und 02. Juli hinsichtlich der
dort offiziell beschlossenen Verlängerung
der aktuellen Förderkürzungen faktisch
schon auf dem G20-Gipfel fest. Bereits am
vergangenen Wochenende verkündete Russlands
Präsident Wladimir Putin gemeinsam
mit dem saudischen Kronprinz Mohammed
bin Salman diesen Schritt. Einigkeit hinsichtlich
der Rolle Russlands herrscht innerhalb
der OPEC jedoch nicht. Insbesondere
Iran macht keinen Hehl daraus und opponiert
öffentlich. Weitere Mitgliedsstaaten
dürften dies ähnlichsehen, trauen sich aber,
zumindest bisher, nicht aus der Deckung.
Der Umstand, dass man sich gleich auf weitere
neun Monate, statt der üblichen sechs,
festgelegt hat ist ungewöhnlich und darf als
Sorge vor einem in der US-Shale-Produktion
begründeten Überangebot interpretiert werden.
In den USA wird man dies mit Unmut
aufnehmen, immerhin hat Präsident Trump
das Ölkartell bereits mehrfach dazu ermuntert,
die Produktion wieder zu erhöhen.
65 BÖRSE am Sonntag · 27/19
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