AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Was in Deutschland getan
werden muss
Auf Basis unserer breit angelegten Analyse lassen sich
Ansparverfahren mit Aktien einführen
Um die Herausforderungen des demographischen Wandels zu
meistern, denen die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland
heute gegenübersteht, muss zeitnah ein Ansparverfahren
26 BÖRSE am Sonntag · 35/19
mit Aktien eingeführt werden.
Flächendeckende Verbreitung durch eine
Opt-Out-Regelung
Damit möglichst viele Sparende in den Genuss der Vorteile der
Aktienanlage kommen, sollten die zukünftigen Rentenbezieher
in das Ansparverfahren möglichst breit einbezogen werden. Dies
bedeutet aber nicht, dass alle zwingend mitmachen müssen.
Das Ansparverfahren ist deshalb mit einer Opt-Out-Regelung
zu versehen, die es ermöglicht, der Einbeziehung zu widersprechen.
Die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass von der
Widerspruchsmöglichkeit selten Gebrauch gemacht wird. Waren
beispielsweise in Großbritannien 2015 kurz nach der Einführung
des Opt-Outs 55 Prozent der Arbeitskräfte mit einer Betriebsrente
abgesichert, sparten im Jahr 2017 bereits 84 Prozent mit
einem betrieblichen Sparplan.
Kostengünstige
Standardlösung
Zusammen mit der Einführung des
Ansparverfahrens muss auch eine kostengünstige
Standardlösung angeboten
werden. Diese sollte privatwirtschaftlich
organisiert werden, wie etwa in Australien.
Bei den sogenannten MySuper-
Fonds handelt es sich um Standardprodukte,
die eine breite Anlagestrategie
verfolgen, geringe Gebühren aufweisen
sowie eine zusätzliche Versicherungskomponente
wie beispielsweise eine Lebens
oder Berufsunfähigkeitsversicherung
umfassen.
Keine Kapitalgarantien
Kapitalgarantien verursachen hohe
Kosten und machen aktienbasierte Ansparverfahren
unattraktiv. Altersvorsorgesysteme
in anderen Ländern, die
auf Garantien verzichten, erzielen bessere
Erträge und höhere Ersparnisse. So
hat beispielsweise die größte dänische