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offen sichtlich sind zwar die Übernahmeverhandlungen mit Condor
gescheitert, aber eine Allianz zwischen beiden Airlines deutet sich damit
an. Für Optimisten ist dies ein Signal, die Aktie der Lufthansa
jetzt wieder ins Auge zu fassen. Nach dem drastischen Kursverlusten
sei das Papier günstig bewertet, und wenn die Masterpläne des
Vorstands wirklich greifen sollten, könnte Lufthansa einen schönen
Turnerbund hinlegen.
Allerdings gilt zu beachten: Die Unternehmen der internationalen
Luftfahrt stehen vor einer gewaltigen Konzentration. Es sei absehbar,
dass sich in der Branche global gesehen nur zwölf Netzwerkairlines
als Marktführer herauskristallisierten und überleben werden, prognostiziert
der Lufthansa-Chef höchstselbst: "Drei in den USA, drei in
China, drei am Bosporus und am Golf, und drei hier in Europa, von
denen wir natürlich einer sind.“
Die größten Konkurrenten der Lufthansa seien große Carrier und
nicht etwa Billigfluggesellschaften wie Ryanair, mit der sich die Konzernairlines
zurzeit einen Preiskampf auf der Kurzstrecke in Deutschland
und Österreich liefern. Den eigenen Konzern sieht Spohr strategisch
gut positioniert, um in der zunehmenden Konsolidierung, die
von der sich abflauenden Weltwirtschaft beschleunigt werden dürfte,
eine aktive Rolle zu spielen.
Mit Blick auf die aggressive Expansionsstrategie
von Ryanair sagte Spohr, die Lufthansa
werde sich in ihrem Heimatmarkt "nicht
ohne Weiteres verjagen lassen". Sein Konzern
habe die finanzielle Stärke, um dagegenzuhalten.
Die Branche brauche "qualitatives
Wachstum, kein blindes quantitatives
33 BÖRSE am Sonntag · 35/19
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Deutsche Lufthansa Stand 30.08.2019
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