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Saudi Aramco –
Der Börsengang rückt näher
Nachdem das IPO des staatlichen Ölriesen Saudi Aramco in den letzten Jahren mehrfach
angekündigt, verschoben und schließlich faktisch abgesagt wurde, verdichten sich nun
erneut die Hinweise auf einen Börsengang. Einem aktuellen Bericht des Wall Street Journals
zu Folge, könnte dieser nun schon bereits im kommenden Jahr, spätestens jedoch
Laut Bloomberg zeigen sich auch eine
Reihe von Investmentbanken an den wieder
aufgenommenen Plänen interessiert,
nachdem sich diese in Folge des Falls
Kashoggi zwischenzeitlich vom Königshaus
distanzierten. JP Morgen, Morgan
Stanley, Citigroup, Goldman Sachs und
HSBC finden sich unter den Konsortialbanken,
die Investmentboutiquen Lazard
Ltd. und Moelis & Co. sind bereits gesetzt.
Die Deutsche Bank hat bei diesem
Börsengang wohl kein Wörtchen mitzureden,
was dem Umstand geschuldet sein
dürfte, dass der saudische Gegenspieler
Katar zu den größten Aktionären des
Geldinstituts zählt.
Saudi Arabien hat sein Vorhaben, fünf
Prozent des Unternehmens im Zuge
eines Börsengangs an den Markt zu bringen,
nun also nachdrücklich bekräftigt.
Erst kürzlich hatte das Unternehmen die
Übernahme eines 70-Prozent-Anteils am
Petrochemie-Konzern Saudi Basic Industries
erfolgreich abgeschlossen und
im April eine Anleihe-Emission über
12 Milliarden US-Dollar unter Dach
und Fach gebracht. Diese war übrigens
fast neunfach überzeichnet, Gebote
von über 100 Milliarden USD lagen im
Orderbuch.
Auch der für ein Aktienlisting nötigen
Transparenz trägt das Unternehmen
nun Rechnung: auf den zum ersten Mal
veröffentlichten Jahresabschluss folgte
am 12. August der erste Earnings Call
mit Investoren. Auf 46,9 Milliarden
46 BÖRSE am Sonntag · 35/19
2021, stattfinden.
Markus Grüne
Herausgeber des
Börsenbriefs „PIPELINE –
Das globale Rohstoff-
Journal“