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Warum Nickel in Zukunft
noch teurer werden könnte
Der Nickelpreis ist in den vergangenen Monaten weit nach oben geklettert. Und noch immer bescheinigen
ihm Experten Aufwärtspotenzial. Das liegt nicht nur an einer Entscheidung der indonesischen Regierung,
sondern auch an einschneidenden Veränderungen in der Batterietechnologie für E-Fahrzeuge.
Bislang ist es nicht das Jahr der Industriemetalle. Sowohl Kupfer als
auch Aluminium und Zinn notieren im Minus. Stiegen die Preise im
ersten Quartal 2019 noch stark, sanken sie daraufhin umso deutlicher.
Kupfer verbilligte sich ausgehend von seinem Jahreshoch aus dem Februar
bei rund 6.500 US-Dollar um 11 Prozent auf 5.800 US-Dollar.
Die Tonne Aluminium kostet inzwischen ebenso 11 Prozent weniger
als noch im März. Bei Zinn steht, vom Jahreshöchststand im Februar
an gerechnet, ein Minus von 23 Prozent zu Buche. Und auch Zink
hat deutlich an Wert eingebüßt. Blei immerhin notiert mit knapp 15
Prozent im Plus. Handelskonflikt und Rezessionsangst, dazu Nachfragesorgen
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aus China drücken die Preise.
Umso erstaunlicher, dass es dann doch einen Vertreter der Industriemetalle
gibt, an dem all das vorüberzuziehen scheint. Kostete die
Tonne Nickel Anfang des Jahres knapp 11.000 US-Dollar, sind es inzwischen
16.250 US-Dollar. Eine Preissteigerung von fast 50 Prozent.
Der Bloomberg Industrial Metals Subindex legte im selben Zeitraum
7 Prozent zu. Vor allem mit Beginn des zweiten Halbjahres startete
der Nickelpreis eine erstaunliche Rally. Von Anfang Juli bis Anfang
September stieg er um 47 Prozent, von 12.309 auf 18.190 Dollar, und
stand damit zwischenzeitlich so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr.
Nickel wird als Batteriebestandteil immer wichtiger
Ein wenig hat der Preis nun nach unten korrigiert, doch das könnte
einer Verschnaufpause gleichkommen. Nickel ist derzeit aus vielerlei
Gründen ein gefragter Rohstoff. Und es sieht ganz danach aus, als
bliebe es langfristig dabei. In den kommenden Jahren könnte „der
Nickelmarkt von 2,3 Millionen auf nahezu vier Millionen Tonnen
im Jahr 2040 anwachsen“, schreibt WisdomTree-Analyst Nitesh Shah.
Das liegt vor allem an der starken Nachfrage auf dem Batteriemarkt.
Nicht nur, dass im Allgemeinen der Batteriebedarf im Zuge der voranschreitenden
Fahrzeugelektrifizierung steigen wird, Nickel wird
als Akku-Bestandteil auch immer wichtiger. Experten gehen davon
aus, dass in der Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Batterie, einer der
verbreitetsten Batterietypen, aus dem momentanen 1:1:1-Verhältnis –
Lithium ausgenommen – ein 8:1:1-Verhältnis wird. Das liegt an einer
im Vergleich sichereren Beschaffung und freilich dem – noch – deutlich
günstigeren Preis. Gleichzeitig lässt sich bei höherem Nickelanteil
Energie besser speichern, womit sich die wichtige Reichweite bei EAutos
erhöht.
Schon jetzt jedoch ist das Angebot knapp. „Nickel weist von allen
Basismetallen eines der größten Angebotsdefizite auf“, weiß Experte
Shah. Zahlen der International Nickel Study Group nach, lag jenes
in den ersten sieben Monaten dieses Jahres bei 48.000 Tonnen. Bis
Ende des Jahres könnten es 84.000 Tonnen werden. Die Erschließung
neuer Minen kostet viel Zeit und Geld, weshalb sich Bergbaukonzerne
schwer damit tun, die steigende Nachfrage zu stillen. Zwar sind die
Nickelvorkommen hoch, doch die Reserven, also die tatsächlich und
gewinnbringend nutzbaren Vorkommen, sind es nicht. Nickel findet
sich am häufigsten im Pazifik und im Erdkern. Also in schwer- bis gar
nicht zugänglichen Bereichen.