AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Optimistischer ist die Deutsche Bank.
Analyst Tim Rokossa empfiehlt die Aktie
mit einem Kursziel von 80 Euro zum Kauf,
was bei dem aktuellen Kurs von 74,31
Euro aber auch nur einem Aufwärtspotenzial
von 7,6 Prozent entspricht. Die starke
Produktdynamik mache sich allmählich
bemerkbar, schrieb er. Die könnte in der
Tat als Hoffnungsschimmer gelten. Im
Oktober lag das Absatzplus der Stammmarke
bei drei Prozent. Vor allem die
Verkäufe von Luxus- und SUV-Modellen
zogen an. Bei E-Autos gelang ein Plus von
8,6 Prozent. Die SUV-Modelle X3 und
X4 verkaufen sich gut, auch der E-Stadtflitzer
i3 legt in Sachen Absatz zu. Doch
auch hier rühren die Wachstumsraten
zum Teil aus der schwachen Performance
des vergangenen Jahres her. Dazu steigerte
Mercedes seinen Absatz um 4,4 Prozent.
Und verteidigt bislang auch 2019 klar
die Spitzenposition im Premiumsegment.
Immerhin: BMW wächst von Januar an
gerechnet mit einem Plus von 2,3 Prozent schneller als die Stuttgarter
Konkurrenz (plus ein Prozent). Die VW-Tochter Audi liegt
mit einem Absatzminus von 1,2 Prozent abgeschlagen zurück.
Wirklich überzeugend wirkt das trotzdem nicht. Nicht ganz so
schwach wie die Konkurrenz aus Ingolstadt, ähnlich schwach wie
die aus Stuttgart. An der Börse ganz schwach. Trotz des jüngsten
Anstiegs, der die Aktie aus dem roten Bereich holte – seit Jahresbeginn
gerechnet steht sie nun mit 7,7 Prozent im Plus – liegt das
BMW-Papier weit hinter dem Dax (plus 26 Prozent) zurück. Daimler
ergeht es da ähnlich. Ganz anders VW: Die Aktie der Wolfsburger
steht mit 31 Prozent im Plus, schlägt also sogar den Dax.
Das liegt zum einen an der großen E-Offensive des Konzerns,
zum anderen an dessen Größe. Die Probleme im Premium-
Markt, die Tochter Audi stärker treffen als BMW und Mercedes
fallen kaum ins Gewicht, da andere Marken wie VW oder
Skoda stark performen. Durch sein Markenimperium hat VW
deutlich mehr Geld zur Verfügung, um den Mobilitätswandel
zu meistern und profitiert von seinen Baukastensystemen.
Auf der Suche nach Kostenkontrolle –
Dividende in Gefahr
Bei BMW hingegen steigen die Kosten zu schnell, sodass die
Einnahmen nicht mehr mithalten können. 2019 erhöhten sich
40 BÖRSE am Sonntag · 48/19