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Marc Friedrich – Der Finanzapokalyst
07 BÖRSE am Sonntag · 48/19
ZITAT DER WOCHE
„Wir drehen
gerade jeden
Stein im Unternehmen
um.“
Martina Merz, Vorstandsvorsitzende
Thyssen-Krupp
APHORISMUS DER WOCHE
„Geld ist geprägte
Freiheit.“
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
(1821 – 1881)
Kopf der Woche
Marc Friedrich
Damit soll nun aber spätestens 2023 endgültig
Schluss sein. Denn bis dahin droht
uns zwar nicht erneut die Auflösung unseres
Planeten, dafür aber – nur unwesentlich
angenehmer – nichts Geringeres als „Der
größte Crash aller Zeiten“. Das jedenfalls
will uns Marc Friedrich, Vermögensverwalter,
Autor und neuerdings vielgefragter
Interviewpartner durch sein neues, ebenso
betiteltes Buch weismachen. Seine düstere
Prognose: Das komplette System werde
zusammenbrechen und die Vermögen aller
Bürger vernichtet – keine guten Nachrichten
für unsere Wirtschaft. Doch wie
kommt er zu dieser Einschätzung? Friedrich
argumentiert, dass sich seit der großen
Finanzkrise von 2008 nichts Fundamentales
zum Positven entwickelt habe, sondern
– im Gegenteil – die globale Verschuldung
seither um zwei Drittel weiter gewachsen
sei. Politikern wirft er vor, sie hätten Banken
auf Kosten der Steuerzahler gerettet
anstatt das Finanzsystem umzukrempeln.
Zudem seien die Gelddruckmaschinen angeworfen
worden, die Zinsen auf ein Rekordtief
gesenkt und Staaten so künstlich
am Leben gehalten.
Es sei daher nur eine Frage kürzester
Zeit bis „die Mutter aller Blasen“, die der
Staatsanleihen, platze und „das größte Notenbankexperiment
aller Zeiten“, das die
Wirtschaft durch billiges Geld am Laufen
halte, scheitern werde. Dann erleben wir –
anders als bei den Mayas, die eine astronimiche
Variante für ihr Untergangsszenario
präferierten – einen regelrechten „Tsunami“,
der zur Kollaboration des gesamten
Wirtschaftssystems führen soll. Was
also tun? Friedrich empfiehlt die Flucht in
Diamanten Gold, Silber und – angesichts
seiner Schwarzmalerei ebenso verständlich
wie tatsächlich ernstgemeint – Whiskey.
Na dann: Prost! Wim Weimer
Marc Friedrich stürmt mit seinem
alarmierenden Buch „Der größte
Crash aller Zeiten“ gerade eindrucksvoll
die Bestsellerlisten der
Bundesrepublik. Darin zeichnet er
ein äußerst düsteres Zukunftsbild:
Der totale Zusammenbruch unseres
Wirtschaftssytstems droht
– und das unmittelbar. Es bleiben
nur noch weniger als fünf Jahren.
Ob in Büchern, Filmen oder als gern
genommener Marketinggag – der Hype
um die vom Maya-Kalender abgeleitete
Weltuntergangstheorie war enorm. Überall
auf der Welt rätselten die Menschen
eifrig darüber, wieviel Wahrheitsgehalt
sich wohl hinter dieser Prophezeitung
einer zentralamerikanischen Hochkultur
verbergen würde. Letztendlich ging der
Kelch der Apokalypse am 21. Dezember
2012 mehr oder weniger haarscharf
an unserer Weltbevölkerung vorbei und
statt des Untergangs erlebte insbesondere
Deutschland in der Folge Jahre des (wirtschaftlichen)
Erfolges.
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