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American Airlines Group:
Cashflow bereit zum Abheben
Kein Unternehmen befördert mehr Passagiere mit dem Flugzeug als die American Airlines
Group. Allerdings verspürte die Aktie des weltweit größten Branchenvertreters keinen
Aufwind in der jüngsten Vergangenheit. Im Gegenteil: Sie hat mächtig an Höhe verloren.
Das gibt jedoch Anlegern die Möglichkeit, günstiger als Starinvestor Warren Buffet, auf
eine erfolgreiche Zukunft der Fluglinie zu setzen.
Am US-Aktienmarkt lief es im Börsenjahr
2019 glänzend. Ein Kursplus von fast
38 Prozent beim NASDAQ-100 ist schon
eine Hausnummer. Man muss bis ins
Jahr 2009 zurückgehen, um einen noch
größeren Gewinn ausfindig zu machen.
Allerdings sagt diese Performance nichts
über die Entwicklung der einzelnen Indexmitglieder
aus. 2019 verbuchten zwar
die meisten eine positive Performance und
einige von ihnen legten sogar überdurchschnittlich
stark zu. Es gab jedoch auch
elf Werte mit Verlusten. Zu dieser Gruppe
gehört die American Airlines Group (USKürzel:
AAL, WKN: A1W97M). Unter
den großen US-Fluglinien war sie zudem,
die mit der schwächsten Performance.
Strukturelle Probleme
Ebenfalls wenig erbaulich ist der Blick
auf den langfristigen Kursverlauf.
Seit dem Mehrjahreshoch von Januar 2018 bei 59,08 USDollar
ging es kontinuierlich abwärts – der Preis hat sich
mehr als halbiert. Gründe für die Schwäche sind schnell
gefunden. Sie sind teils struktureller Natur. Der Konzern
ist 2013 aus der Fusion der pleitebedrohten AMR
Corporation mit der US Airways Group entstanden und
hat nach wie vor Altlasten aufzuarbeiten. Dazu gehört
ein hoher Kostenblock fürs Personal. Dieser trägt mit
zu der geringen operativen Gewinnmarge bei. Ein weiterer
Makel sind eine hohe Verschuldung und die daraus
resultierenden beträchtlichen Zinsaufwendungen.
Boeing 737 MAX
Darüber hinaus wurde American Airlines in den vergangenen
Monaten stärker als die Wettbewerber von den Sicherheitsproblemen
bei den Flugzeugen des Typs Boeing 737 MAX beeinträchtigt.
Nach zwei Abstürzen wegen Fehlfunktionen sind seit
März 2019 weltweit alle Maschinen dieses Modells mit einem
Flugverbot belegt. American Airlines hat davon 24 in der eigenen
Flotte, die insgesamt 940 Maschinen umfasst. Der prozentuale
Anteil von 2,5 Prozent klingt erst einmal wenig, dadurch
30 BÖRSE am Sonntag · 03/20