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Geheimtipp:
Lithium-Aktien
Die E-Autoboom braucht große Mengen an Lithium für die Batterien. Spekulanten wetten daher jetzt auf
Lithium-Aktien. Lithium sei das neue Gold. Doch das Leichtmetall ist ein heißes Thema und spekulativ schon
einmal gefloppt. Doch jetzt scheint aufwärts zu gehen.
Der Autokonzern BMW hat kurz vor
Weihnachten Lithium für 540 Millionen
Euro bestellt. „Mit der Vertragsunterzeichnung
sichern wir unseren Lithium-Bedarf
für Batteriezellen ab“, sagte Einkaufsvorstand
Andreas Wendt lakonisch. Der Vertrag
laufe bis Ende 2024. Die Nachricht
sorgte an den Aktienmärkte für Aufsehen.
Denn BMW ist nicht alleine. Lithium ist
neben Kobalt einer der wichtigsten Bestandteile
von Batteriezellen, die von der
Autoindustrie mit Blick auf die E-Auto-
Zukunft immer stärker nachgefragt werden.
Der Zugang zu Lithium ist nicht nur
beim Umstieg auf Elektroantriebe entscheidend.
Lithium-Ionen-Akkus werden
als Energiespeicher auch in Smartphones,
Laptops oder Akkuschraubern eingesetzt.
Allein 2018 waren 202 Millionen Lithium
Ionen-Akkus im Wert von 2,4 Milliarden
Euro nach Deutschland importiert
worden, 2019 waren es deutlich mehr. Die
Weltnachfrage steigt sprunghaft, also werden
Lithium-Aktien täglich interessanter.
Doch eine erste Spekulationswelle vor
zwei Jahren ist vor Jahresfrist geplatzt.
Egal ob SQM (WKN: 895007), Albemarle
(WKN: 890167), Orocobre (WKN:
A0M61S) oder Livent (WKN: A2N464):
Fast überall ging es im vergangenen Jahr
abwärts. Seit dem Advent aber hat sich
der Markt gedreht und die Stimmung
klingt wieder nach Aufbruch. SQM-Aktien
sowie die Titel von Orocobre haben
seit Ende November 20 Prozent zugelegt.
Livent ebenso. Die „Sociedad Química y
Minera“ (SQM) ist ein chilenischer Chemiekonzern
und liefert sich mit Albemarle
(Baton Rouge, Louisiana, USA) ein Kopfan
Kopf-Rennen um den Titel des größten
Lithiumproduzenten der Welt.
SQM hat den Vorteil, dass Chile das mit
Abstand lithiumreichste Land der Welt
ist. So wurde im Jahr 2016 das abbaubare
Lithiumvorkommen des Landes auf 7,5
Mio. Tonnen geschätzt. China landet mit
rund 3 Mio. Tonnen deutlich dahinter
44 BÖRSE am Sonntag · 03/20