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Reinhard Schlieker | Chefredakteur BÖRSE am Sonntag
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es bei der Deutschen Bank enorm viele
Leitungsfiguren gibt, so viele, dass man
sich als etablierte Deutsche-Bank-Fachkraft
immerhin auf simplen Formularen
bei etlichen Chefs deren Unterschriften
abholen muss; dass es gar nicht genug
Indianer für all die Häuptlinge gibt und
die Chefs sich deshalb langweilen ohne
Ende, und dass die Tatkraft sich umgekehrt
proportional zur Bürokratie in der
Deutschen Bank entwickelt. Aber da gibt
es bestimmt einen sehr schlauen Geheimplan.
Denn die Deutsche Bank, so war
es bei deren Präsentation zu sehen, will
„Kunden begeistern“. Dazu wird wirklich
jeder gebraucht, der noch übrig ist
(Mitarbeiter, nicht Kunde). Man sieht ihn
förmlich vor sich, diesen Kunden, wie er
federnden Schrittes sich der (noch übrig
gebliebenen) Filiale der Deutschen Bank
nähert, die Begeisterung nimmt Meter für
Meter zu, vergessen die erhöhten Kontoführungsgebühren
und die unpersönliche
Behandlung, immer begeisterter wird er,
bis er schließlich zitternd vor innerer freudiger
Erregung vor dem Geldautomaten
steht und Bares wie Wahres auf die Hand
bekommt – wo sonst gibt es das denn außer
bei der Deutschen. Und die umworbenen
Firmenkunden erst! Man mag es sich
als Normalbürger nicht ausdenken, wie
künftig diese Treibkräfte der deutschen
Wirtschaft im Bankhaus willkommen
sein werden! Wann also, endlich, sind
auch die Aktionäre begeistert? Laut Societé
Générale sollten sie das heute schon
sein, denn man hat dort das Kursziel von
vier (!) Euro auf acht – zockergleich - um
100 Prozent angehoben, ist der Zeit damit
dennoch nicht wirklich voraus, macht
aber nichts. Nur – keiner der Analysten,
auch die SG nicht, empfiehlt das Papier
derzeit zum Kauf. Manche gar – wie das
Bankhaus Metzler, das übrigens in mehreren
hundert Jahren noch keine Sanierung
gebraucht hat – wollen, dass man das Papier
möglichst jemand anderem andreht.
Und bloß nicht wieder kauft. Bei Metzler
fehlt vielleicht das Zockergen, dieser
Wunsch nach Wildheit und Abenteuer
mit der Deutschen Bank - aber das wäre
mal eine ganz andere Geschichte.
05 BÖRSE am Sonntag · 05/20
Foto: © Rico Rosssival - ZDF
ZAHL DER WOCHE
11 ,015 Billionen Dollar
werde das amerikanische Haushaltsdefizit
2020 betragen
(Schätzung: Budget-Office
des US-Kongresses).
TERMINE DER WOCHE
03.02.2020 China Caixin Einkaufsmanagerindex
verarb. Gew. Jan.
06.02.2020 DE Auftragseingangsindex
verarb. Gew.
Dez.
07.02.2020 USA A
rbeitsmarktbericht
Januar
14.02.2020 DE BIP Q4/2019
(Schnellmeldung)
14.02.2020 USA E
inzelhandelsumsätze
Januar
21.02.2020 EWU Markit Einkaufsmangerindizes
(Flash) Februar
24.02.2020 DE ifo Geschäftsklimaindex
Februar
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