Rückschlag – schwarzer Schwan hin oder
her – ohnedies überfällig.
Börsen-Korrekturen haben aber nicht
nur eine gewisse Regelmäßigkeit, sie sind
jedesmal in der Geschichte bislang gute
Einstigesgelegenheiten gewesen. In ihnen
stecken statistisch mehr Chancen als
Risiken. Seit 150 Jahren gab es ab einer
Haltedauer von 20 Jahren keinen einzigen
Zeitpunkt, an dem man als Investor
Verluste gemacht hätte. Das umfasst sogar
die Weltwirtschaftskrise von 1929 –
und somit die wohl größte Börsenkrise,
die die Investoren jemals zu durchleiden
hatten.
Korrekturen dauern statistisch gesehen
exakt 196 Tage. Das heißt im jetzigen
Fall: Bis August sollte man wieder investiert
sein. Was Korrekturen jedoch
allesamt gleich haben: sie werden über
kurz oder lang wieder durch steigende
Aktienkurse aufgeholt. Seit 1950 hat es
jedoch mehr als 18.000 Tage mit steigenden
Kursen gegeben und lediglich über
7.000 Tage mit fallenden Kursen. Statistisch
gesehen sind die Gewinnaussichten
daher noch immer ein Argument, sich zu
engagieren. Vielleicht ist die Coronakrise
auch genau die Gelegenheit, auf die man
nun seit acht Jahren vergebens gewartet
hat. Das wäre der schwarze Schwan bald
wieder weiß.Andererseits sagen selbst
die skeptischsten Epidemiologen voraus,
dass die Krise nur wenige Monate anhalten
werde. Gerade weil die Pandemie zu
einer so plötzlichen Lähmung BAS
10 BÖRSE am Sonntag · 09/20
Foto © Ahn Young-Joon AP
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