AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
DIE WERTVOLLSTEN
A UTOKONZERNE DER WELT
TOYOTA 226 Mrd. $
TESLA 169 Mrd. $
VOLKSWAGEN 93 Mrd. $
DAIMLER 50 Mrd. $
GENERAL MOTORS 50 Mrd. $
HONDA 49 Mrd. $
BMW 45 Mrd. $
FORD 31 Mrd. $
PSA 19 Mrd. $
NISSAN 19 Mrd. $
Marktkapitalisierung, Stand: 20.02.2020
Abgeholzt: Tesla darf die Rodungsarbeiten für sein geplantes Werk im brandenburgischen
Grünheide laut einem Gerichtsentscheid wieder aufnehmen. Die Kalifornier
wollen dort ab kommendem Jahr bis zu 500.000 Elektrofahrzeuge jährlich bauen.
Begeisterter Anhänger oder leidenschaftlicher Kritiker: An Elon
Musk und seinem Unternehmen spalten sich die Gemüter. Das
liegt sicherlich auch daran, dass es dem Tesla-Chef immer wieder
gelingt, mit seinen Äußerungen und seinen Taten zu polarisieren.
Hierzulande aktuell ein heißes Thema ist der geplante Bau
einer neuen Gigafactory in der Nähe von Berlin. Die Amerikaner
hatten dafür zunächst die Zulassung für einen vorzeitigen Baubeginn
erhalten. Sie legten daher sofort los und machten sich daran,
das Baugelände vorzubereiten, sprich die märkischen Kiefern zu
fällen. Naturschützer veranlassten jedoch einen gerichtlichen Rodungsstopp,
weshalb sich das Bauvorhaben verzögert.
Expansion schreitet voran
Der E-Autohersteller will die Fabrik eigentlich im Eiltempo hochziehen,
um bereits im Jahr 2021 mit der Produktion von Akkus und
Fahrzeugen zu starten. Künftig sollen hier einmal 500.000 Autos
im Jahr produziert werden. Der Standort liegt östlich von Berlin in
der brandenburgische Gemeinde Grünheide. Tesla baut hier seine
vierte Gigafactory – die erste in Europa. Die anderen drei Großfabriken
sind in den US-Bundesstaaten Nevada und New York sowie
im chinesischen Shanghai angesiedelt. Nach den USA und China
macht Tesla somit den nächsten konsequenten Schritt bei seinen Expansionsplänen.
Mit der Schaffung signifikanter Kapazitäten geht
er den wichtigen europäischen Markt an. Die deutsche Autobranche
bekommt damit zusätzlichen Druck, ihrerseits beim Thema Elektromobilität
noch stärker auf das Pedal zu treten.
Aktie unter Strom
Mit dieser offenen Kampfansage an die deutschen Hersteller verfolgt
Musk fest entschlossen seine eigenen ehrgeizigen Wachstumsziele.
Diese scheinen am Markt immer mehr Anklang zu finden. Tesla
machte zuletzt durch eine beeindruckende Kursentwicklung von sich
reden. Die Aktie war seit Oktober bis zum bisherigen Hoch Anfang
Februar um mehr als 280 % in die Höhe geschossen. Der Rekord liegt
nun bei 968,99 US-Dollar. Damit war der Autobauer an der Börse
zwischenzeitlich mehr als 175 Mrd. US-Dollar wert und damit beinahe
so viel wie Volkswagen, Daimler und BMW zusammen. Offenbar
setzen immer mehr Anleger auf eine positive geschäftliche Zukunft
der Kalifornier. Dafür lassen sich handfeste Gründe finden. Elektroautos
liegen im Trend – sie treffen den Zeitgeist. Tesla kann zudem
mit technischen Finessen, komfortabler Ausstattung sowie einer erstklassigen
Verarbeitung punkten. Die Kalifornier bauen aber nicht nur
gefragte Fahrzeuge. Sie haben ebenso Lösungen für die Erzeugung
(Solaranlagen) sowie die Speicherung von elektrischer Energie im Repertoire.
Auch das weckt Wachstumsfantasie. Vor allem hat das Unternehmen
aber zuletzt enorme operative Fortschritte gemacht. Die
12 BÖRSE am Sonntag · 09/20