AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Anteil an der p. a. Gesamtperformance der Dividenden und Kursgewinne 1974 bis
Ende Dezember 2019 im internationalen Vergleich (annualisiert).
Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft.
Quelle: Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research, Stand: Dezember 2019
Dividenden gewinnen aber nicht nur vor
dem Hintergrund der Niedrig- und Negativzinsen
an Bedeutung, betont Hans-Jörg
Naumer, Director Global Capital Markets
bei AGI: „Alternativ zu fehlenden Zinsen
können Dividenden ein Anleger-Depot
dreifach stabilisieren: als regelmäßige
Einkommensquelle, als Indikator für ein
robustes Geschäftsmodell und zur Diversifikation
des Depots“. Zwar sind die
Ausschüttungen der Unternehmen kein
gleichwertiger Ersatz für festverzinste Anlagen
mit einem Industriestaat als Schuldner,
aber auch sie wirken stabilisierend im
Depot. So hat AGI anhand des Aktienindexes
MSCI Europe für den Zeitraum
von 1974 bis heute errechnet, dass die ausgeschütteten
Dividenden rund 38 Prozent
der annualisierten Gesamtrendite ausmachen.
In Nordamerika (MSCI Nordamerika)
liegt der Dividendenbeitrag bei
29 Prozent und im asiatisch-pazifischen
Raum bei 32 Prozent.
Indikator für ein robustes
Geschäftsmodell
Aktien von Unternehmen, die hohe Dividenden
ausschütten, schwanken weniger
stark als diejenigen mit niedrigeren
Gewinnbeteiligungen. Das liegt offenbar
daran, dass Unternehmen bestrebt sind,
eine Dividendenkontinuität zu erhalten,
die wiederum vom Markt mit Kursgewinnen
belohnt wird. Wie bereits eine
Studie aus dem Jahr 2005 zeigt, würden
sogar 65 Prozent der befragten Unternehmen
Fremdkapital aufnehmen, um
die Ausschüttungen unverändert zu lassen.
90 Prozent der Finanzchefs erwarten
negative Konsequenzen für den Aktienkurs
ihres Unternehmens im Falle einer
Dividendenkürzung.
26 BÖRSE am Sonntag · 09/20