AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
nur gelingen, wenn der eingeschlagene Einsparungskurs
fruchtet. Außerdem muss die
Strategie bei der Neuausrichtung aufgehen.
Und hier liegt der eigentliche Knackpunkt.
Der aktuelle Transformationsprozess in der
Autoindustrie wird auch für Daimler eine
Herausforderung bleiben. Hinzu kommt
der zyklische Charakter des Autogeschäfts,
weshalb konjunkturelle Schwächephasen
die Neuausrichtung erschweren könnten.
Immerhin ist der Anfang gemacht und der
neue Vorstand scheint auch tiefer greifende
Maßnahmen nicht zu scheuen. Zudem
sollten eine steigende Nachfrage nach individueller
Mobilität sowie eine Zunahme im
weltweiten Güter- und Personentransport
in den nächsten Jahren und Jahrzehnten
Daimler in die Karten spielen. Entscheidend
für den künftigen Erfolg wird jedoch sein,
dass man sich weiterhin als Premiummarke
behaupten kann. Der Vorstand setzt darauf,
dass der Premiumbereich auch künftig stärker
wachsen wird als der Massenmarkt. Aber
reicht das als alles Strategie aus? Lässt sich der
Markt davon wieder nachhaltig überzeugen?
Erster Lichtblick
Interessanterweise hat die jüngste Ankündigung, die Dividende
deutlich zu kürzen, keine neuen Kursverwerfungen nach sich gezogen.
Und auch die schwache Gewinnentwicklung 2019 wurde
erwartet und ist entsprechend bereits im Preis berücksichtigt. Die
Abwärtsbewegung der Aktie seit dem Zwischenhoch von November
hat zudem bislang zu keinem neuen Verlaufstief geführt.
Ist das vielleicht ein Indiz für eine bevorstehende Trendwende?
Nicht zwangsläufig. Auch wenn in der Kursentwicklung bereits
eine Reihe von negativen Faktoren enthalten sind, ist die aktuelle
charttechnische Konstellation nur ein erster kleiner Lichtblick,
den es zu bestätigen gilt. Negativ wäre ein nachhaltiger Bruch des
Mehrjahrestiefs von August 2019 bei 40,31 Euro. Das könnte für
eine Fortsetzung der übergeordneten Abwärtsbewegung sprechen.
Der Kursverlauf gibt somit noch keine klaren Anhaltspunkte, um
bei Daimler aktiv zu werden. Als langfristiger Investor muss man
zudem den Blick auf die Perspektiven richten, um zu entscheiden,
ob das Geschäftsmodell zukunftsfähig und ob der Autobauer
damit grundsätzlich ein Kauf ist. Glaubt man daran, dass die
Stuttgarter mit ihren Fahrzeugen und Mobilitätslösungen auch
künftig gutes Geld verdienen werden? Wer diese Frage mit „ja“
beantwortet, der sollte auf weitere Signale im Chart warten. Denn
erst wenn auch der Markt wieder auf Daimler abfährt, wird sich
eine Investition auszahlen. Noch ist es nicht so weit. Das reicht
(noch) nicht. Thomas Behnke
Indizes
Stand: 20.2.2020
Index % seit Jahresbeg. 52W-Hoch 52W-Performance
Dow Jones 29348,03 +2,84% 29568,57 +13,08%
S&P 500 3386,15 +4,81% 3393,52 +21,60%
NASDAQ 9817,18 +9,41% 9838,37 +31,09%
DAX 13752,88 +3,80% 13795,24 +20,62%
MDAX 29407,76 +3,87% 29423,69 +20,52%
TecDAX 3300,10 +9,46% 3302,94 +26,17%
SDAX 13015,97 +4,03% 13088,65 +19,90%
EUROSTX 50 3853,05 +2,88% 3867,28 +18,21%
Nikkei 225 23479,15 -0,75% 24115,95 +9,55%
Hang Seng 27609,16 -2,06% 30280,12 -3,17%
34 BÖRSE am Sonntag · 09/20