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Cloud-Aktien in der Krise:
hier ist Luft nach oben
Längst ein Megatrend, erlebt die Cloud in Zeiten von Corona den nächsten Boom. Und womöglich ihren finalen
Durchbruch. Die wenigen Großkonzerne, die den Markt bislang unter sich aufteilen, könnten damit zu den ganz
großen Krisenprofiteuren werden. Die Kurspotenziale ihrer Aktien jedenfalls sind riesig.
Lange ist es noch nicht her, da galt die
sogenannte „Cloud“ einer Mehrheit
noch schlicht als das englische Wort für
„Wolke“. Und selbst als das Geschäft mit
dieser Wolke in den vergangenen Jahren
zu einem milliardenschweren wurde, blieb
diese für viele und lange etwas Abstraktes.
Was genau sollte so eine Datenwolke im
Netz denn auch sein?
Inzwischen stellt eine solche Frage wohl
niemand mehr. Ausgerechnet die Corona
Krise führt einem die Antwort darauf
ja tagtäglich vor Augen. Dass Millionen
Menschen von zu Hause aus an
Projekten weiterarbeiten können, ist ganz
im positiven Sinne vor allem der Cloud
geschuldet. Ob Speicherplatz und Daten
oder immer mehr Programme, über
diese Art der digitalen Infrastruktur lässt
sich unabhängig seines Endgerätes und
gleichzeitig mit vielen anderen darauf
zugreifen. Vor allem Unternehmen erschaffen sich so quasi eigene
Mega-Gehirne, die kompakt speichern und zugleich zur
Verfügung stellen, was zuvor auf hunderten oder tausenden einzelnen
Festplatten verstreut lag. So ersetzt die Cloud vielerorts
den klassischen Server.
Was gerade Megatrend geworden war und doch gleichzeitig noch
in seinen Kinderschuhen steckte, hat sich so mitten in einer der
wohl größten Krisen in der Menschheitsgeschichte zu einem explosionsartigen
20 BÖRSE am Sonntag · 17/20
Boom ausgewachsen. Innerhalb von Tagen und
Wochen erlebt die Cloud Wachstums- und Entwicklungsschübe,
zu denen es unter normalen Umständen mindestens Monate,
wahrscheinlich eher Jahre gebraucht hätte. Microsoft beispielsweise
meldete zuletzt einen Nutzungs-Anstieg seines Cloud-Angebots
um fast 800 Prozent. Zumindest dort, wo Ausgangsbeschränkungen
gelten.
Wahnsinnige Wachstumszahlen
Nachrichten wie diese dürften erheblich dazu beigetragen haben,
dass die Microsoft-Aktie an der Börse bei einem Kurs von
165,50 US-Dollar ihrem Vorkrisenniveau von 185 Dollar schon
wieder vergleichsweise nahe gekommen ist. Ausgehend von